Österreich: Post setzt in Depots auf TMH-Lademanagement

Die Österreichische Post strebt bis 2030 die emissionsfreie Zustellung auf der letzten Meile an und will für die Elektrifizierung ihrer Flotten an mehr als 130 Standorten über 2.400 AC- und DC-Ladepunkte installieren. Als Technologiepartner ist The Mobility House (TMH) in das Großprojekt eingebunden.

Konzernweit hat sich die Österreichische Post zum Ziel gesetzt, binnen neun Jahren im ganzen Land eine CO2-freie Zustellung zu erreichen. Mit der Zustellung sind allerdings nur die Fahrzeuge für die letzte Meile gemeint, der Transport zwischen den Logistikzentren und Post-Filialen ist dabei nicht berücksichtigt.

So oder so: Die Ladeinfrastruktur muss beträchtlich mitwachsen. Wie The Mobility House nun mitteilt, hat sich bei der Suche nach einem Lastmanagement das eigene Lade- und Energiemanagementsystem ChargePilot in einer Ausschreibung durchgesetzt. „ChargePilot wird künftig die weit über 2.000 AC- und DC-Ladepunkte an allen Ladeparks der Österreichischen Post intelligent steuern“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.

An einigen Standorten der Post wird ChargePilot Ladeparks mit bis zu 70 Ladepunkten steuern. „Gerade bei derart großen Anlagen, die sowohl auf AC- als auch auf DC-Ladestationen von unterschiedlichen Herstellern aufgebaut sind, braucht es ein System, das mit all diesen Komponenten kompatibel ist. Eine offene Schnittstellenarchitektur ist daher Dreh- und Angelpunkt, um den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden und eine flexible Erweiterung möglich zu machen“, sagt Sebastian Karrer, Leiter Key Account bei The Mobility House.

Aktuell sind die Elektrofahrzeuge der Post bereits in der Lage, rund 80 Prozent aller Zustellbezirke in ganz Österreich zu bedienen. Das Lastmanagement von The Mobility House soll an allen Standorten die Ladeleistung phasengenau optimieren, sprich das Laden der Elektroautos in Echtzeit entweder zeitlich staffeln oder drosseln. Dabei berücksichtige ChargePilot zusätzlich alle weiteren Stromverbraucher am jeweiligen Standort, führt der Hersteller aus. „Somit werden nicht nur die laufenden Betriebskosten niedrig gehalten, sondern auch ein teurer Netzausbau vermieden. Darüber hinaus gestattet das System das priorisierte Laden bestimmter Fahrzeuge, damit z.B. die notwendige Reichweite einzelner Transporter gewährleistet werden kann. Das System erhöht letztlich auch die Betriebssicherheit, da zukünftig potenzielle Ausfälle sofort erkannt werden.“

Die Österreichische Post setzt bereits seit 2011 elektrische Fahrzeuge im Zustellbetrieb ein. Die Komplett-Elektrifizierung ihrer Flotte bis zum Jahr 2030 hat der Konzern 2019 mit seinem Eintritt in die Initiative EV100 der Climate Group besiegelt. Zu den jüngsten Projekten der Post zählt die aktuell laufende Umstellung der Zustellflotte (zunächst Brief- dann auch Paketzustellungen) auf E-Antriebe in Graz. Insgesamt ist dort der Einsatz von rund 160 E-Fahrzeugen geplant. Damit gehört die steirischen Landeshauptstadt zu den Pilotstädten des Post-Konzerns. Was die E-Transporter-Beschaffung angeht, setzt das Unternehmen vielfach auf den MAN eTGE. Konkret wurde Anfang Dezember 2020 das 2.000. Exemplar in Dienst gestellt – ein von der Post auf einer Briefmarke verewigtes Ereignis.

Elektromobilität soll bei der Österreichischen Post unterdessen nicht auf den Batterie-elektrischen Antrieb beschränkt bleiben. Der Konzern will mit dem Mineralölunternehmen OMV die Voraussetzung schaffen, um bis 2030 auch 2.000 Brennstoffzellen-Lkw mit grünem Wasserstoff betreiben zu können. Hierfür haben beide Unternehmen Ende Februar eine Absichtserklärung unterschrieben.
mobilityhouse.com

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