„CoacHyfied“: EU-Projekt entwickelt BZ-Reisebusse
Im Rahmen des vom Entwicklungsdienstleister FEV geleiteten EU-Projekts „CoacHyfied“ werden sechs Brennstoffzellen-Reisebusse entwickelt und eingesetzt. Die auf drei Jahre angesetzte Demonstrationsphase hat bereits Anfang 2021 begonnen.
Das Projekt wird von insgesamt 14 Unternehmen aus den Bereichen Entwicklung, Technologie und Wissenschaft durchgeführt – unter anderem Ballard Power Systems, ElringKlinger Fuelcell Systems Austria, I SEE Electric Busses, aber zum Beispiel auch die türkische Ford-Tochter Ford Otomotiv Sanayi A.Ş, welche die Nutzfahrzeuge für Ford Europa baut. Die Demonstrationsphase unter realen Einsatzbedingungen der Busse startete Anfang des Jahres und wird bis zu drei Jahre andauern. Die gesamte Projektlaufzeit ist auf fünf Jahre angesetzt.
Die Intention dahinter: Mit dem Betrieb der sechs Fahrzeuge im öffentlichen und kommerziellen Nah- und Fernverkehr sollen „bestehende Herausforderungen“ aufgezeigt und passende Lösungen entwickelt werden.
Im Zuge des Projekts werden zwei Typen von Reisebussen untersucht: Einerseits OEM-basierte, neu produzierte Brennstoffzellenbusse, andererseits auf Brennstoffzellenantrieb umgerüstete, bereits existierende Busse. Damit soll die Zweitnutzung von technisch noch einwandfreien Chassis durch Retrofit-Lösungen getestet werden. „So können ressourcenschonend bestehende Fahrzeugflotten klimaneutral weiter verwendet werden“, sagt Stefan Pischinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der FEV Group.
Aber auch die Infrastruktur und deren Logistik soll erprobt werden. „Durch die Verwendung von ‚grünem Wasserstoff‘ während des Projektes sollen außerdem wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich der Logistik für Energieversorger und künftige Betreiber der Brennstoffzellenbusse gewonnen werden“, so die FEV.
Als Vorzüge der Brennstoffzellen-Technologie verweist FEV auch das vergleichsweise geringe Systemgewicht (was bei Schwerlast-Anwendungen von Vorteil ist), die kurzen Betankungszeiten und bei Einsatz von grünem Wasserstoff der emissionsfreie Betrieb. „Diese Vorteile machen sich bereits heute einige Verkehrsbetriebe zu Nutze und setzen vermehrt Brennstoffzellensysteme in ihren Stadtbussen ein“, so die FEV in der Mitteilung. Diese Aussage muss aber in Relation gesetzt werden: Laut einer kürzlich veröffentlichten Auswertung der Beratungsfirma PwC waren in Deutschland Ende 2020 gerade einmal 64 BZ-Busse unterwegs – dem stehen über 500 Batterie-elektrische Busse gegenüber. Für 2021 rechnet PwC mit fast 1.000 neuen Batteriebussen.
fev.com
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