Hessen ebnet Weg zur Elektrifizierung seines Dienst-Fuhrparks

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Die hessische Landesregierung hat angekündigt, schrittweise den Fuhrpark des Landes auf Elektroantrieb umzustellen und die Ladeinfrastruktur entsprechend auszubauen. Bereits ab 2022 soll mindestens jeder zweite neu beschaffte Dienst-Pkw ein Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeug sein.

Konkret soll der komplette Fuhrpark der Landesverwaltung bis 2030 auf „klima- und umweltfreundliche Fahrzeuge“ umgestellt werden. Er umfasst derzeit 9.500 Fahrzeuge, davon rund 6.200 Pkw. Als Voraussetzung formuliert das Hessische Finanzministerium, dass für alle Einsatzzwecke von Landesfahrzeugen „entsprechende Optionen mit klimafreundlichen Antrieben zu vertretbaren Konditionen erhältlich sind“. Als Köpfe der Initiative präsentieren sich Hessens Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) sowie Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), die in einer begleitenden Mitteilung gemeinsam zitiert werden: „Wir wollen schrittweise den Fuhrpark des Landes – wo immer möglich – auf Elektroantrieb umstellen und die Ladeinfrastruktur entsprechend ausbauen, so dass die allermeisten Dienstreisen unserer Beschäftigten emissionsfrei werden.“

Geplant ist, die Flottenumstellung durch mehrere Maßnahmen zu forcieren. So kündigen Finanz- und Wirtschaftsministerium an, eine Richtlinie zu arbeiten, wonach ab 2022 mindestens jeder zweite neu beschaffte Dienst-Pkw ein E-Fahrzeug oder Plug-in-Hybrid sein soll. Fixiert wird auch, dass 2025 Zwischenbilanz gezogen und die Quote so angepasst werden soll, dass die komplette Umstellung für 2030 erreicht wird. Boddenberg und Al-Wazir streben an, die Richtlinie bis Ende des Jahres in Kraft zu setzen.

Parallel werden bis 2030 alle Dienststellen des Landes „bedarfsgerecht“ mit Ladeinfrastruktur ausgestattet. Koordiniert wird dies vom Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen. Zum Jahreswechsel waren an 90 hessischen Behörden- und Verwaltungsstandorten 242 Ladepunkte installiert. Weitere 57 Ladepunkte werden aktuell errichtet. „Nach derzeitigem Stand sind etwa 500 weitere Ladepunkte erforderlich. Bis 2025 werden zunächst bis zu 150 Ladestationen jährlich an den Dienststellen des Landes installiert. Dafür stehen bis zu 18,5 Millionen Euro zur Verfügung. Im Jahr 2025 wird der erreichte Stand überprüft und das Ausbautempo gegebenenfalls angepasst“, teilt das Finanzministerium mit.

Ebenfalls „bedarfsgerecht“ sollen Fahrrad- und Pedelec-Abstellanlagen errichtet werden, zu denen auch Ladestationen für Pedelecs gehören. Die Rede ist von 1.000 Fahrradabstellplätzen bis Ende 2023. Zusätzlich will das Wirtschaftsministerium an den Dienststellen des Landes geeignete Stellplätze für Carsharing-Fahrzeuge ermitteln und an Carsharing-Anbieter vergeben. Auch dort sollen „bevorzugt klimafreundliche Fahrzeuge“ stationiert werden.

Übrigens: Bereits seit 2010 bezieht das Land flächendeckend Ökostrom für seine Dienststellen, so dass die Ladevorgänge der E-Fahrzeuge klimaneutral möglich sind. Dazu tragen nach Angaben der schwarz-grünen Koalition auch Photovoltaikanlagen bei, die über das Programm COME-Solar errichtet werden.

„Das Land hat ein umfassendes und sinnvolles Konzept erarbeitet, um in den kommenden Jahren massiv in die klima- und umweltfreundliche Mobilität seiner Beschäftigten zu investieren“, äußert Finanzminister Boddenberg. Mit der schrittweisen Umsetzung des CO2-neutralen Fuhrparks werden wir dem Ziel der klimaneutralen Landesverwaltung ein großes Stück näherkommen. Das bedeutet auch, dass sich der heute noch vorhandene Bedarf an CO2-Kompensationsmaßnahmen deutlich verringern wird, denn durch den Umstieg auf einen weitestgehend CO2-neutralen Fuhrpark wird ein großer Teil der mobilitätsbedingten Emissionen unserer Verwaltung erst gar nicht mehr entstehen.“

Sein Minister-Kollege Al-Wazir ergänzt: „Hessen will zeigen, dass Mobilität gleichzeitig komfortabel, leistungsfähig und klimafreundlich sein kann. Das erfordert vor allem ein intelligent vernetztes Verkehrssystem, das erfordert aber auch CO2-neutrale Antriebstechnologien. Die Landesregierung leistet ihren Beitrag, um ihnen zum Durchbruch zu verhelfen.“
hessen.de

1 Kommentar

zu „Hessen ebnet Weg zur Elektrifizierung seines Dienst-Fuhrparks“
BSM
12.03.2021 um 13:58
Immerhin im Jahre 2021 will sich auch Hessen im Fuhrpark elektrifizieren. Ich empfehle einen Blick nach Hamburg, dort muss begründet werden, warum kein elektrischen Dienst-Fhzg. bestellt werden kann.Und solange PHEVs als „Elektro angerechnet“ werden, ist das eh eher eine Milchmädchen-Rechnung, insbesondere wenn man den dafür zusätzlichen Energiebedarf nicht mit zusätzlichen erneuerbaren Energien versorgt.Für eine Schwarz/Grüne Regierung nicht wirklich innovativ, oder?

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