Artemis sechs Monate hinter dem Zeitplan?
Audis im vergangenen Jahr angekündigtes Leuchtturm-Projekt Artemis soll laut einem Medienbericht bereits deutlich hinter dem Zeitplan liegen. Das soll auch Auswirkungen auf die geplante, hochautomatisiert fahrende E-Limousine haben, die nun angeblich erst 2025 statt 2024 auf den Markt kommen soll.
Das berichtet das Portal „Business Insider“ unter Berufung auf Insider. Der neue Audi-Chef Markus Duesmann hatte das Projekt 2020 ins Leben gerufen. Erklärtes Ziel war es, neue Technologien rund um das elektrische, hochautomatisierte Fahren mit konkretem Modellbezug zu entwickeln. Derzeit hakt es offenbar an der Software. „Es hängt mit der aktuellen Entwicklungsreife der neuen Software zusammen“, wird eine mit dem Vorgang vertraute Person zitiert.
Der „Landjet“, so der Projektnahme für die E-Limousine, werde frühestens 2025 auf den Markt kommen, sollen nun drei unabhängige Quellen gegenüber „Business Insider“ bestätigt haben. Ein Audi-Sprecher habe erklärt, dass aktuell „Ende 2024“ das Ziel sei – diese Jahreszahl hatten sowohl Duesmann als auch VW-Konzernchef Herbert Diess genannt.
Die Verzögerung auf mindestens 2025 liege neben der Software an weiteren Gründen. Hauptthema ist aber laut dem Bericht, dass die „Hochlaufkurve innerhalb der neuen Car.Software.Org zu flach gewesen“ sei. In dem „Landjet“ soll erstmals die Version 2.0 des Betriebssystems VW.OS laufen, die Weiterentwicklung von 1.2 über 1.3 bis 2.0 laufe laut einem VW-Manager „aber noch nicht in dem erhofften Tempo“, so der „Business Insider“.
Dass es bei der neuen Software nicht so schnell vorangeht, soll offenbar auch an den Problemen beim Golf 8 und ID.3 gelegen haben, was lange Kapazitäten gebunden hat. Außerdem solle es beim Aufbau der Car.Software.Org aus Fachkräften der verschiedenen Konzernmarken „kulturelle Reibungs- und damit Zeitverluste gegeben“.
Kürzlich hatte bereits das „Manager Magazin“ berichtet, dass das Artemis-Projekt neu aufgesetzt werde. Nach der Entmachtung von Artemis-Geschäftsführer Alex Hitzinger solle künftig der neue Audi-Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann die Verantwortung für das Projekt tragen. Nach Sichtweise der im Dezember gegründeten Artemis GmbH ist das übrigens kein ungewöhnlicher Vorgang: „Artemis wurde als Inkubator und Beschleuniger gegründet“, so ein Sprecher im Februar. Das erste Modell „mit wertvollen Ideen aus dieser Tech Company“ werde 2024 an den Start gehen – wohlgemerkt „mit wertvollen Ideen“, von Artemis, nicht von Artemis gebaut.
businessinsider.de
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