Lightyear schließt Finanzierung über 48 Millionen Dollar ab

Das aus dem Solar-Team der TU Eindhoven hervorgegangene niederländische Startup Lightyear hat die mit 48 Millionen US-Dollar bisher größte Finanzierungsrunde des Unternehmens abgeschlossen. Das Kapital soll Lightyear dabei unterstützen, die ersten Kundenauslieferungen seines Langstrecken-Solarautos Lightyear One bis Ende dieses Jahres zu realisieren.

Das Unternehmen befindet sich nach eigenen Angaben in der letzten Phase zur Auswahl eines Produktionspartners. Wenn die ersten Exemplare Ende November 2021 ausgeliefert werden sollen, bis Mitte März aber noch kein Vertrag mit einem Produktionspartner geschlossen ist, dürfte Lightyear ein arbeitsreicher Sommer bevorstehen.

Angeführt wurde die Finanzierungsrunde, die dem Unternehmen umgerechnet etwas mehr als 40 Millionen Euro einbringt, von der Zero Point Holding, laut der Mitteilung „einem Investmentvehikel einer Schweizer Familie“. „Diese Finanzierungsrunde wird uns helfen, die ersten Lieferungen zum Jahresende zu beschleunigen“, sagt Lex Hoefsloot, CEO und Mitbegründer von Lightyear. „Wir sind dankbar für die Unterstützung aller einzelnen Investoren und freuen uns, sie als Botschafter unserer Mission willkommen zu heißen.“

Das 2016 gegründete Unternehmen hatte 2019 den Lightyear One vorgestellt. Die E-Limousine soll sich zum einen durch ihre extrem hohe Effizienz, andererseits durch die in die aerodynamische Karosserie integrierten Solarpaneele auszeichnen. Bei der Vorstellung wurde eine angepeilte WLTP-Reichweite von 725 Kilometern genannt – möglich machen soll das kein großer Akku, sondern ein Verbrauch von gerade einmal 8,3 kWh/100km. Mit dem Solarsystem soll ein „durchschnittlicher Fahrer“ in San Francisco 80 Prozent seines Energiebedarfs mit im Fahrzeug selbst erzeugten Sonnenstrom abdecken können, wie Lightyear in der aktuellen Mitteilung vorrechnet.

Der Lightyear One dürfte unter anderem wegen seiner Leichtbau-Materialen ein eher exklusives Modell bleiben. Die ersten 100 Fahrzeuge wurden bereits 2019 zu einem Preis von 119.000 Euro verkauft, der reguläre Preis liegt jedoch bei 150.000 Euro vor Steuern. Das Fahrzeug soll vorerst nur in der EU, Norwegen und der Schweiz ausgeliefert werden – womit das Rechenbeispiel für die Solar-Erzeugung mit San Francisco etwas schräg anmutet. Der aktuelle Preis soll noch bis Ende April gelten – was danach kommt, ist unbekannt.

Um die Entwicklung des nächsten Modells, eines Solarautos für den Massenmarkt, zu beschleunigen, arbeitet Lightyear derzeit an einer zusätzlichen Eigenkapitalfinanzierung, die noch in diesem Jahr durchgeführt werden soll.
lightyear.one

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