UK will 4.000 E-Busse fertigen und im Inland einsetzen

Die britische Regierung verspricht als Teil einer umfassenden Neustrukturierung des öffentlichen Buslinienverkehrs 4.000 neue in Großbritannien gebaute Batterie- und Wasserstoffbusse. Durch sie sollen Städte und Regionen in ganz England den Übergang zu emissionsfreien Bussen schaffen.

Ein Zeitplan für die Fertigung und Auslieferung dieser 4.000 Busexemplare nennt die Regierung in ihrer Mitteilung allerdings nicht. Dafür gibt sie aber bekannt, zusätzlich eine Konsultation gestartet zu haben, um ein Enddatum für den Verkauf neuer Dieselbusse zu setzen. Für Pkw mit Verbrennungsmotor soll bekanntlich ein Verkaufsverbot ab 2030 gelten.

Da die 4.000 Batterie- bzw. BZ-Busse in Großbritannien gefertigt werden sollen, reduziert sich die Auswahl an Herstellern, die von der Initiative profitieren könnten. ADL-BYD dürfte dabei im Rennen sein, schließlich umfasst die Produktpalette der Hersteller-Allianz sowohl Batterie- als auch Brennstoffzellen-Busse. Außerdem kündigte ADL-BYD kürzlich an, ab der zweiten Hälfte des Jahres 2021 die gesamten Bus-Fahrgestelle für den britischen Markt direkt in den britischen Werken von ADL zu bauen. Daneben hat sich der nordirische Konkurrent Wrightbus kürzlich von der Beinahe-Pleite erholt und bietet ebenso Elektro- und Wasserstoffbusse an – jeweils mit Voith-Antrieben.

Die Elektrifizierungspläne sind unterdessen nur ein Teilaspekt des neuen britischen Bussektor-Strategiepapiers. Daneben strebt die Regierung in ihrem mit voraussichtlich drei Milliarden Pfund (rund 3,5 Milliarden Euro) ausgestatteten Neustrukturierungs-Programm an, die Fahrgäste „häufiger, zuverlässiger, verständlicher, besser koordinierten und günstiger“ zu transportieren.

Dafür sollen unter anderem „Hunderte von Kilometern“ neue Busfahrspuren geschaffen und eine bessere Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Busbetreibern gesetzlich verankert werden. „Der zersplitterte, vollständig kommerzialisierte Markt, der außerhalb Londons seit 1986 funktioniert, wird ein Ende haben“, kündigt Premierminister Boris Johnson an. „Wir wollen, dass Betreiber und Kommunen eine gesetzlich vorgeschriebene ,erweiterte Partnerschaft‘ oder Franchising-Vereinbarungen eingehen, um die neuen Mittel zu erhalten und die Verbesserungen umzusetzen.“

Sein Verkehrsminister im Kabinett, Grant Shapps, ergänzt, dass die Strategie den Busservice komplett überarbeiten und sicherstellen werde, „dass wir uns von der Pandemie besser erholen“. Der Schlüssel dazu sei der neue Deal, den man den Kommunen anbiete – „wir werden nie da gewesene Mittel bereitstellen, aber wir brauchen die Kommunen, um eng mit den Betreibern und der Regierung zusammenzuarbeiten, um die Dienstleistungen der Zukunft zu entwickeln“.

Wie in der Mitteilung ausgeführt wird, haben Busunternehmen aufgrund des durch die Pandemie verursachten Fahrgastrückgangs bereits „erhebliche Notfallhilfen“ von der Regierung erhalten. Ab diesem Sommer sollen dann nur noch jene Betreiber, die die Neustrukturierung annehmen, für die weitere Unterstützung und Mittel aus dem 3-Mrd-Pfund-Topf in Frage kommen. Außerdem kündigt die Regierung an, im Laufe des Jahres auch über eine Reform des Bus Service Operators Grant beraten zu wollen, dem derzeitigen Hauptprogramm zur staatlichen Busfinanzierung. Auch dieses soll künftig die neue Regierungslinie unterstützen.

Flankiert wird die ÖPNV-Offensive durch einen 20 Millionen Pfund schweren „Rural Mobility Fund“, der Tests von On-Demand-Diensten in Gebieten finanzieren soll, in denen ein traditioneller Busdienst nicht geeignet ist.
gov.uk

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