Leipziger Stadtwerke machen Ladesäulen kostenpflichtig
Die Leipziger Stadtwerke haben an ihren Ladesäulen auf ein neues Tarifmodell umgestellt, das bisher kostenlose Laden wurde zum 16. März beendet. Künftig gibt es einen regulären kWh-Preis und einen Vorteilspreis für Stromkunden der Stadtwerke.
Für die Abrechnung der Ladevorgänge haben die Stadtwerke das Ladestrom-Produkt „L-Strom.drive“ gestartet. Damit kostet die Kilowattstunde 38 Cent (AC) bzw. 48 Cent (DC). Kunden, die einen bestehenden Energieliefervertrag mit den Stadtwerken Leipzig haben, laden zum Vorteilspreis von 29 Cent (AC) bzw. 39 Cent (DC). Der Roaming-Preis für Partner-Stationen wurde auf 45 Cent (AC) bzw. 55 Cent (DC) festgelegt.
Einen monatlichen Grundpreis gibt es nicht, bisher ist es auch nicht vorgesehen, dass der Vorteilspreis gegen eine monatliche Gebühr (etwa wie bei EnBW mobility+) zugebucht werden kann. Bestandskunden sollen ihre Ladekarten kostenlos in den Tarif „L-Strom.drive“ überführen können, müssen sich aber hierfür bei den Stadtwerken melden – ansonsten werden ihre Karten deaktiviert. Eine neue Ladekarte kann für einmalig 5,90 Euro beantragt werden.
Zudem erheben die Stadtwerke künftig eine umstrittene Blockiergebühr, in diesem Fall „Standzeitzuschlag“ genannt. Er gilt ab der 5. Stunde Standzeit an AC-Ladestationen und ab 3. Stunde Standzeit an DC-Ladestationen der Stadtwerke im Zeitraum von 8 bis 20 Uhr. Die pro Stunde anfallenden fünf Euro Zuschlag sollen dazu beitragen, die Ladestationen nach dem Ladevorgang zügig für andere freizugeben.
Um die E-Mobilität auf Leipzigs Straßen in der ersten Phase voranzubringen, haben die Leipziger Stadtwerke das Stromtanken zuvor kostenlos ermöglicht. „Wir haben damit frühzeitig ein Zeichen für eine saubere Mobilität in Leipzig gesetzt und den Umstieg hin zur elektrischen Mobilität gefördert, während unsere Ladeinfrastruktur aufgebaut wurde“, sagt Geschäftsführer Karsten Rogall. „Auf Dauer ist es nur für alle gerecht, wenn wir keine unserer Leistungen verschenken.“ Co-Geschäftsführer Maik Piehler ergänzte, dass man überzeugt sie, mit den Tarifen „sowohl ökonomisch als auch ökologisch“ punkten zu können.
Der Ausbau soll auch in Zeiten des kostenpflichtigen Modells fortgeführt werden: Bis zum Ende des ersten Quartals 2021 wollen die Leipziger Stadtwerke zwölf neue Ladestationen errichten. Das im Sommer 2020 vorgestellte Klimaschutzpaket der Stadt Leipzig sieht bis 2025 bis zu 500 neue Ladesäulen vor.
l.de (Mitteilung), l.de (Preisblatt als PDF)
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