Varta soll Fertigung von Batteriezellen für E-Autos planen

Bild: Varta

Der Batteriehersteller Varta will einem Medienbericht zufolge künftig im Markt für Elektroauto-Batteriezellen mitmischen. Bisher produziert das Unternehmen aus Schwaben unter anderem Batterien für Haushaltselektronik. In der Zell-Forschung engagiert sich das Unternehmen schon länger.

Laut der „Wirtschaftswoche“ steht die neue großformatige Batteriezelle 21700 im Zentrum von Vartas Plänen. Dabei beruft sich das Blatt auf „konzernnahe Kreise“, Varta selbst wollte sich zu dem Thema nicht äußern. Am Stammsitz in Ellwangen baut das Unternehmen aktuell eine Pilotlinie für die 21700er Zellen auf. Diese sollen nach Angaben der „Wirtschaftswoche“ zunächst vor allem in leistungsstarken Elektroautos zum Einsatz kommen – „etwa als kurzzeitiger Beschleuniger oder als Teil von Antriebskonzepten, bei denen die Batterie während der Fahrt von einem Motor permanent wieder aufgeladen wird“, heißt es. Dazu befinde sich Varta zurzeit mit mehreren Automobilherstellern in Gesprächen.

Im Zuge von Forschungsaktivitäten ist Varta bereits heute vielen Akteuren der Elektromobilitätsbranche bekannt – sei es zur Entwicklung einer digitalisierten Großserienproduktion von großformatigen Batteriezellen an der Seite von Fraunhofer IPA und ZSW oder – ganz aktuell – zur Kreation von neuartigen Batterie-Separatoren aus Glas zusammen mit der Universität Bayreuth und Tesla.

Ins Rampenlicht rückte Varta aber allen voran mit seiner Beteiligung am ersten Batterie-IPCEI („Important Projects of Common European Interest”) der Europäischen Union und mit Fördergeldern in Höhe von 300 Millionen Euro, die den Schwaben in diesem Zuge vom Bund und zudem von den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg 2022 gewährt wurden. Zwei Drittel dieser Summe fließen laut „Wirtschaftswoche“ in die Forschung und Entwicklung der neuen 21700-Zellen. Die Fördermittel, die die Europäische Kommission beihilferechtlich genehmigt hat, kann Varta bis Ende 2024 abrufen.

Bei der Übergabe der Förderbescheide im Juni vergangenen Jahres hieß es konkret, dass Varta mit den Fördergeldern an zwei Projekten arbeiten werde: Neben der Entwicklung der neuesten Generation kleinformatiger Lithium-Ionen-Zellen mit höheren Energiedichten habe das Unternehmen vor, den Schwerpunkt auf die Übertragung seiner Technologie auf größere Zellformate, etwa für Elektroautos, zu legen. Die größeren Zellen sollen aber auch etwa in stationären Batteriespeichern oder Robotern eingesetzt werden können.

Im Zuge des Aufbaus einer Pilotlinie für die neuen 21700er Zellen in Ellwangen plant Varta übrigens eine Einstellungsoffensive: Der Konzern gab Mitte 202o bekannt, bis Ende 2021 rund 1.000 neue Stellen in Ellwangen und Nördlingen schaffen zu wollen. Für Varta ist das ein enormes Wachstum: Das Unternehmen kommt derzeit auf rund 4.000 Angestellte.
wiwo.de

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