Hindenburg Research attackiert Lordstown Motors

Der Shortseller Hindenburg Research hat nach Nikola Motor und Kandi nun den nächsten aufstrebenden Elektroauto-Hersteller ins Visier genommen: Diesmal ist es das Startup Lordstown Motors, das mit schweren Vorwürfen überzogen wird.

Im Kern behauptet Hindenburg Research, dass Lordstown Motors Anleger sowohl hinsichtlich seiner Nachfrage als auch seiner Produktionskapazitäten in die Irre geführt habe. Die behaupteten 100.000 Vorbestellungen für den E-Pickup Endurance seien „weitgehend fiktiv“ und dienten vor allem der Kapitalbeschaffung.

Hindenburg hat nach eigenen Angaben mit mehreren Vorbestellern gesprochen – beziehungsweise es versucht. Teilweise soll es sich um Briefkastenfirmen gehandelt haben. Eine Firma, die in einem Wohnkomplex in Texas registriert ist, soll für ihre nicht vorhandene Flotte 1.000 Fahrzeuge bestellt haben. Andere Vorbesteller existieren tatsächlich, sind aber nach eigenen Angaben keinerlei Kaufverpflichtung eingegangen, sondern haben sich lediglich verpflichtet, über den Kauf nachzudenken. Von Lordstown wurde das aber als verbindliche Vorbestellung präsentiert.

Zudem hat der Shortseller, der auch eine Aktienwette gegen Lordstown Motors eingegangen ist und somit von fallenden Kursen profitiert, nach eigenen Angaben mit aktuellen und früheren Angestellten von Lordstown Motors und dem Unternehmen Workhorse (aus dem Lordstown hervorgegangen ist) gesprochen. Anhand dieser Gespräche zeichnet Hindenburg Research von Unternehmensgründer und -CEO Steve Burns das Bild eines Visionärs, dem es aber an Kompetenzen zur Umsetzung seiner Pläne mangle – was oft zu sehr schlechten Geschäftspraktiken führe.

Dazu kommt: Von der angekündigten Serienproduktion ab September 2021 soll Lordstown weit entfernt sein. Im Januar soll ein Prototyp des Endurance zum ersten Mal einem Straßentest unterzogen worden sein – laut Polizeiberichten, die Hindenburg anhand des Freedom of Information Act anfordern konnte, ist das Fahrzeug aber nach nur zehn Minuten Fahrt vollständig ausgebrannt. Auch die Fertigung soll nicht so weit sein: Die Akkus, laut der Ankündigung von Burns werden diese selbst gebaut, sollen noch einzeln per Hand zusammengesetzt werden.

Und auch an der Versorgung mit den Radnabenmotoren von Elaphe äußert Hindenburg Zweifel.
auto-motor-und-sport.de, hindenburgresearch.com

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