Audi: E-Offensive in China und E-SUV aus Ingolstadt
Audi startet eine Elektro-Offensive in China. Sechs neue E-Modelle sollen bis 2025 im neuen Werk in Changchun anlaufen. Zudem wird das Stammwerk Ingolstadt bereits auf die Produktion eines E-SUV auf Basis der PPE umgerüstet.
Zunächst kurz nach China: Der Zeitplan mit den sechs E-Modellen aus Changchun ist insofern ambitioniert, da die Produktion dort erst 2024 anlaufen soll. Somit müsste Audi innerhalb weniger Monate sechs Produktionsanläufe meistern. Das Werk Changchun wird von Audi mit seinem Joint-Venture-Partner FAW errichtet (Audi hält die Mehrheit an dem Elektro-JV), der Bau soll im Mai beginnen. „Das ist die erste große Welle der Elektro-Offensive, die wir in China forcieren werden“, sagt Audi-Chef Markus Duesmann.
Ab 2024 sollen dort Elektroautos auf Basis der gemeinsam mit Porsche entwickelten „Premium Platform Electric“ (PPE) gebaut werden. Welches Modell dort zuerst gebaut werden soll, ist noch nicht bekannt. Bei sechs Modellen bis 2025 wird es sich wohl um eine Mischung aus Limousinen und SUV handeln.
Noch vor Changchun dürften die ersten PPE-Stromer von Audi in Deutschland gebaut werden. Wie der Autobauer im Rahmen seiner digital veranstalteten Jahrespressekonferenz bekannt gab, wird das Stammwerk in Ingolstadt bereits für die Produktion von Elektroautos auf PPE-Basis umgerüstet. Wie Duesmann bei der JPK angab, werde dafür eine der drei Montagelinien in Ingolstadt umgerüstet. „Auf einer Linie werden dann nur E-Modelle gebaut“, so Duesmann. Der Umbau habe bereits begonnen, es handelt sich dabei um den alten A3-Karosseriebau.
Bei dem ersten PPE-Audi aus Ingolstadt wird es sich um den Q6 e-tron handeln, wie Duesmann ebenfalls bestätigte. Die Produktion soll im kommenden Jahr anlaufen. Die Antriebe wird das ungarische Motorenwerk Győr zuliefern. Erstmals zum Einsatz kommen soll die PPE-Plattform aber bei Porsche: beim neuen Elektro-Macan, der ebenfalls ab 2022 in Leipzig gebaut wird. Der e-Macan und der Q6 e-tron sollen sich dabei die Technik teilen. Was die Premiere des Q6 e-tron (sehr wahrscheinlich mit 800-Volt-Technik) für den in Brüssel gebauten e-tron quattro im selben Segment bedeutet, ist von Audi noch nicht bestätigt.
„Kurz nach dem Q6 e-tron“ soll laut der „Automobilwoche“ die Produktion eines weiteren Elektroautos in Ingolstadt anlaufen – ob noch 2022 oder 2023 wird nicht angegeben. Dabei soll es sich um das intern als „E6“ bezeichnete Modell handeln, eine E-Limousine im Format eines A6 – aber auf Basis der PPE und damit einer eigenständigen Elektro-Plattform.
Dass Audi keine neue Generation an Verbrennungsmotoren entwickeln wird, hatte Duesmann bereits Anfang der Woche bestätigt. Wie das „Handelsblatt“ nun berichtet, will Audi bis zum Sommer entscheiden, wie lange das Unternehmen noch Autos mit Benzin und Dieselmotoren baut. Ob es ein festes Ausstiegsdatum geben wird, ist offen. Die Strategie werde gerade überarbeitet, sagte Audi-Chef Markus Duesmann.
automobilwoche.de (China und Q6 e-tron), handelsblatt.com (Verbrenner-Aus)
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