Ostrava bestellt 24 E-Busse bei Solaris
Der polnische Bushersteller Solaris hat seinen ersten Elektrobus-Auftrag aus Tschechien erhalten. Der Verkehrsbetreiber Dopravní Podnik in Ostrava (DPO) bestellt beim polnischen Hersteller 24 Urbino 12 electric samt der Ladeinfrastruktur. Die Lieferungen sollen 2022 abgeschlossen werden.
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Der Vertrag mit dem ÖPNV-Betreiber aus Ostrava wurde bereits in der vergangenen Woche unterzeichnet, wie Solaris jetzt mitteilt. Der Auftrag umfasst neben den 24 Solobussen auch 24 mobile Ladestationen für das Depot sowie vier Top-Down-Pantografen-Schnelllader und auch vier Ladestationen für Wartungszwecke.
Bei den 12-Meter-Bussen hat sich DPO für relativ kleine Batterien entschieden, laut Solaris werden nur 90 kWh verbaut. „Diese Kapazität wurde an häufige und kurze Ladezeiten, die für die Route, auf der die Busse eingesetzt werden, typisch sind, optimal angepasst“, so der Hersteller. Die Fahrzeuge bieten für bis zu 80 Passagieren Platz, hier sind allerdings auch die Stehplätze eingerechnet.
Solaris hat nach eigenen Angaben bisher schon über 400 Busse nach Ostrava geliefert, darunter auch einige CNG-Busse und O-Busse für den elektrischen Betrieb an Oberleitungen – das O-Bus-Netz ist 33 Kilometer lang. Die nun bestellten 24 Fahrzeuge werden nicht nur die ersten Batterie-elektrischen Busse in Ostrava sein, sondern für Solaris auch die ersten Batterie-elektrischen Busse in Tschechien.
„Dopravní Podnik in Ostrava war unser erster Kunde in Tschechien, sowie vor über 20 Jahren auch der erste ausländische Abnehmer eines Solaris-Busses überhaupt“, sagt Solaris-Vertriebsvorstand Petros Spinaris. „Die Beschaffungsentscheidungen von DPO spiegeln einen äußerst restriktiven Ansatz des Nahverkehrsunternehmens zur Umstellung seiner Flotte wider und stehen im Einklang mit seinem Motto: ‚ÖPNV ohne Diesel!’.“
Ostrava ist die drittgrößte Stadt Tschechiens. Sie liegt im Nordosten des Landes, umweit der Grenze zu Polen. Das Hyundai-Werk Nošovice (u.a. Kona Elektro) liegt in der Umgebung. Mit seiner Geschichte in der Schwerindustrie galt Ostrava lange als eine der schmutzigsten Städte in der EU. Inzwischen beträgt der Feinstaub-Ausstoß nur noch rund zwei Prozent der Werte aus den 1980er Jahren.
Update 15.04.2021: Die Ladestationen, die Solaris im Rahmen des oben genannten Auftrags nach Ostrava liefern wird, werden von Siemens Smart Infrastructure hergestellt. Wie Siemens nun mitteilt, wurde man mit der „Lieferung einer Ladelösung für die Verkehrsbetriebe Ostrava (Dopravní podnik Ostrava) beauftragt“.
Während Solaris im März lediglich die Anzahl und Typen der Ladestationen genannt hatte, hat Siemens nun einige Details veröffentlicht. Die vier Sicharge UC Ladestationen sollen auf bis zu 400 kW Ladeleistung kommen. Eine Station wird am Busbahnhof Hranečník installiert, die drei anderen in der Valchařská-Straße im Zentrum von Ostrava. Siemens liefert außerdem einen 800 kVA- und zwei 1.250 kVA-Mittelspannungstrockentransformatoren zum Anschluss der Ladepunkte an das Netz sowie Mittelspannungsschaltanlagen, darunter eine Siemens GIS vom Typ 8DJH.
Die 28 mobilen Ladegeräte – 24 für das Depot und vier für die Werkstatt – liefern jeweils 22,5 kW. Ihre Leistung soll laut Siemens ausreichen, um „einen fortlaufenden Betrieb der eBus-Flotte zu gewährleisten“.
Update 09.05.2022: In Ostrava, der drittgrößte Stadt Tschechiens, haben die ersten Elektrobusse von Solaris ihren Liniendienst aufgenommen. Es handelt sich dabei um die ersten acht von insgesamt 24 Urbino 12 Electric, die der Verkehrsbetreiber Dopravní Podnik in Ostrava (DPO) im vergangenen Jahr bei Solaris bestellt hatte.
Mit den acht Bussen wurden auch die ersten acht der mobilen Ladegeräte sowie die vier Ladegeräte für die Werkstatt ausgeliefert, wie Solaris mitteilt. Die Ladeinfrastruktur stammt wie oben berichten von Siemens. Der erste Pantograf-Schnelllader ist bereits in Betrieb, es handelt sich dabei um die Anlage am Busbahnhof Hranečník.
solarisbus.com, siemens.com (Update I), solarisbus.com (Update II)
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