Ruhrbahn: Reine H2-Busflotten für Essen und Mülheim
Die Ruhrbahn will ihre Busflotten in Essen und Mülheim bis zum Jahr 2033 komplett auf Wasserstoffbusse umstellen. Bis dahin strebt sie allein für Essen die Beschaffung von 212 H2-Bussen und für Mülheim den Kauf von nochmals 46 Exemplaren an.
Details zu den Vorbereitungs- und Beschaffungsplänen sind bisher vor allem für Essen publik. Dort sollen die ersten 13 Wasserstoff-Busse 2024 eintreffen. Im selben Jahr will die Ruhrbahn die ersten beiden Wasserstoff-Tankstellen in Essen und Mülheim in Betrieb nehmen. Der Essener Stadtrat hat dem neuen Ruhrbahn-Konzept diese Woche bereits zugestimmt.
Die Umrüstung der Busflotte ist in Essen in eine Start- und eine Ausbauphase unterteilt. So soll die Anzahl von H2-Bussen zunächst ab 2024 bis 2027 von erst 13 auf 79 Exemplare gesteigert werden. In der anschließenden Ausbauphase ist dann die Skalierung auf die schlussendlich 212 H2-Busse bis 2033 geplant. Für diese Beschaffungsoffensive kalkuliert die Ruhrbahn (nur für Essen) mit einem Investitionsvolumen von knapp 140 Millionen Euro. Hinzukommen Investitionen in die Planung und den Bau von Wasserstofftankstellen (prognostiziert sind rund 10,4 Millionen Euro), für die Ertüchtigung von Werkstätten (rund 4,2 Millionen Euro) und für den Planung und Bau einer Energiezentrale (rund 1,5 Millionen Euro), wobei diese Zentrale bereits bis 2023 entstehen soll. All dies geht aus einer Pressemitteilung der Stadt Essen hervor. Die Ruhrbahn selbst hat noch keine offizielle Stellungnahme zu ihren Plänen herausgegeben. Zu Mülheim haben wir noch keine Roadmap vorgefunden.
Die Stadt Essen geht unterdessen davon aus, dass die Kosten für den Kauf von H2-Bussen durch Förderungen natürlich gesenkt werden können. Abzüglich möglicher Fördergelder dürften sich die Investitionskosten für die Busse auf rund 114,7 Millionen Euro belaufen, schätzt die Kommune.
Über weitere Details des ÖPNV-Großprojekts berichtet „Radio Essen“. Demnach soll die Ruhrbahn den Einsatz von Batterie-elektrische Bussen ausschließen, da diese „auf fast allen Linien teurer“ seien. Beide Antriebsarten parallel zu nutzen, mache aus Sicht der Ruhrbahn ebenfalls keinen Sinn: Man bräuchte doppelte Werkstätten, mehr Reservefahrzeuge und Fachleute für beide Antriebssysteme.
Fest steht laut „Radio Essen“, dass je eine H2-Tankstelle auf den Betriebshöfen Ruhrallee in Essen und Duisburger Straße in Mülheim installiert wird. Nach einem dritten Standort in Essen wird aktuell gefahndet, auf dem neben einer weiteren H2-Tankstelle eine große Bus-Werkstatt Platz finden soll. Der Hintergrund ist „Radio Essen“ zufolge, dass auf dem Ruhrbahn-Betriebshof im Ostviertel in Zukunft nur noch Platz für Straßenbahnen ist und man einen neuen Abstellplatz für die Busse braucht.
Noch völlig offen ist dem Medienbericht nach, woher die Ruhrbahn den Wasserstoff beziehen wird. Denkbar sei, den Wasserstoff zuzukaufen und sich per Pipeline oder Lkw zuliefern zu lassen, aber auch, den Wasserstoff auf einem der Betriebshöfe selbst zu produzieren und dann über Lastwagen oder Pipelines an die anderen Standorte zu verteilen.
radioessen.de, essen.de
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