EnBW nimmt Ionity-Stationen wieder in Lade-Angebot auf
EnBW bindet ab sofort Ladestationen von Ionity in ihr Ladenetz ein. Für die Nutzung der Ionity-Ladepunkte gilt über alle Tarife von EnBW hinweg ein Preis von 0,79 Euro je Kilowattstunde. Die Integration erfolgt genau ein Jahr, nachdem EnBW das Joint Venture aus seinem Ladedienst ausgeschlossen hatte.
Der Energiekonzern begründet die Wiederaufnahme von Ionity-Stationen damit, dass dies dem Wunsch vieler E-Autofahrer entspreche. „Diese haben nun insbesondere bei Auslands- und Urlaubsreisen eine noch größere Auswahl beim Schnellladen im EnBW HyperNetz“, teilt das Unternehmen mit. Für die Ionity-Ladepunkte ruft EnBW einen „gesonderten Preis“ von 0,79 Euro pro kWh auf – unabhängig vom gewählten EnBW mobility+ Tarif.
Um dies für Nutzer des Ladediensts ersichtlich zu machen, werden die Ladepunkte von Ionity in der EnBW mobility+ App mit dem Begriff „Hochpreis-Betreiber“ gekennzeichnet. Zum Vergleich: Im Normaltarif werden im „Hypernetz“ von EnBW an DC-Ladern sonst 0,49 €/kWh verlangt, im rabattierten Tarif sind es 0,39 €/kWh. Das Energieunternehmen hat sich also entschieden, Ionity unter der Prämisse wieder zu integrieren, dass E-Autofahrer an deren Stationen einen Aufpreis in Kauf nehmen. Damit fährt EnBW einen Kompromisskurs, denn vor einem Jahr, am 2. April 2020, nahm der Anbieter Ionity angesichts der seinerzeit erfolgten Preiserhöhung radikal aus dem Ladedienst.
Wir erinnern uns: Ionity hatte damals den Preis für Kunden ohne Vertrag auf 79 Cent pro Kilowattstunde erhöht. Auch der B2B-Preis, den andere Ladekarten-Anbieter im Einkauf zahlen, war deutlich gestiegen – auch wenn dieser Preis selbst nicht öffentlich kommuniziert wurde. Beobachter vermuteten seinerzeit, dass er in der Nähe des Endkundenpreises von 0,79 €/kWh gerückt wurde. EnBW zahlte angesichts seines Standardtarifs von 0,49 €/kWh demnach wohl bei jedem Ladevorgang seiner Kunden an Ionity-Säulen drauf.
EnBW betreibt in Deutschland bereits mehr als 500 Schnelllade-Standorte, noch in diesem Jahr sollen es mehr als 1.000 und bis 2025 rund 2.500 Standorte werden. Das grenzüberschreitende „Hypernetz“ des Energiekonzerns verfügt zurzeit über rund 150.000 Ladepunkte in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und den Niederlanden.
enbw.com
4 Kommentare