Vier E-Busse in Oberbayern im Einsatz
Der Regionalverkehr Oberbayern (RVO) setzt ab sofort vier Elektrobusse planmäßig auf den Linien im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ein. Dieser erste langfristige Einsatz der E-Busse erfolgt im Rahmen eines zwölfjährigen Förderprojektes des Bundesumweltministeriums.
Die Bahn-Tochter RVO nutzt dabei Fahrzeuge des niederländischen Herstellers Ebusco mit Platz für 88 Fahrgäste, davon 39 auf Sitzplätzen sowie ein Bereich für Rollstuhlfahrer.
Die Busse sollen mit ihren 325 kWh großen Batterien bis zu 250 Kilometer zurücklegen können. Das ist aber eher eine Angabe unter Idealbedingungen. Zum Vergleich: MAN gibt für seinen Batterie-elektrischen 12-Meter-Bus mit 480 kWh eine realistische Reichweite von 200 und eine Idealreichweite von 270 Kilometern an. Ebusco schränkt auch ein, dass die 250 Kilometer „abhängig von der jeweils benötigten Klimatisierung“ seien.
RVO setzt bei den Strecken in Oberbayern aber auch auf die Rekuperation. „Die vier Busse des Herstellers Ebusco bedienen täglich die Stadtbuslinien in Bad Tölz sowie die RVO-eigenen Linien im südlichen Landkreis Bad Tölz“, so Andreas Päschel, RVO-Niederlassungsleiter Produktion. „Die Energierückgewinnung bei Bremsvorgängen hilft dabei, dass wir das geplante Streckenpensum meistern.“
Die Batterien sollen in vier Stunden geladen werden können. Die dafür notwendige Ladeinfrastruktur in Bad Tölz richtete die RVO in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Stadtwerken und DB Energie ein, wie Thomas Huber, Leiter „Innovative Verkehrskonzepte“ bei DB Regio Bus, angibt. Der Betriebshof im Farchet verfügt zudem über eine Photovoltaik-Anlage und für die Ladestationen wurde extra eine Leitung zum Wasserkraftwerk am Tölzer Stausee gelegt, um das RVO-Gelände mit lokal erzeugtem Ökostrom zu versorgen.
Eigentlich sollten die vier Fahrzeuge bereits vor zwei Jahren angeschafft werden. Allerdings erhielt die DB Regio damals keine Förderung aus dem Sofortprogramm „Saubere Luft“ des Umweltministeriums, da die Luft in Bad Tölz zu sauber war. Inzwischen werden die Busse vom BMU gefördert: Es werden 80 Prozent der Mehrkosten übernommen, hier rund 180.000 Euro je Fahrzeug.
Laut Christopher Alting, Leiter Flottenmanagement DB Regio Bus, sollen die Erfahrungen aus dem Einsatz zentral gebündelt und für kommende Ausschreibungen deutschlandweit genutzt werden. Konkrete Ausschreibungen kündigte die Bahn aber noch nicht an.
merkur.de, deutschebahn.com
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