eMobility update: Tesla klagt an, VDL Midi E-Bus, Varta-Zelle, E-Zulassungen, Lade-Ranking
Willkommen zum „eMobility update“, wir sind heute mit folgenden Themen zurück: Tesla kritisiert deutsche Bürokratie ++ VDL bringt neuen Mini-E-Bus ++ Elektro-Neuzulassungen im März ++ Varta stellt eMobility-Zelle vor ++ Und Berlin baut Vorsprung im Lade-Ranking aus ++ Los geht’s.
#1 – Tesla kritisiert deutsche Bürokratie
Weil die offizielle Genehmigung für die Fabrik in Grünheide immer noch nicht vorliegt, hat Tesla in einem zehnseitigen Brandbrief die Hindernisse im deutschen Genehmigungsrecht kritisiert. Das Papier ist an das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg gerichtet und fordert u.a. einen Genehmigungsvorrang für Energiewendeprojekte. Ganz offensichtlich hat sich bei Tesla viel Frust angestaut. Man habe „hautnah erfahren, dass Hindernisse im deutschen Genehmigungsrecht die notwendige industrielle Transformation und damit die Verkehrs- und Energiewende verlangsamen“, heißt es in dem Papier. Im Kontrast zu den ambitionierten Klimazielen Deutschlands würden die Genehmigungs- und Planungsprozesse aus einer Zeit stammen, in der diese Anliegen weniger dringlich schienen.
#2 – VDL bringt neuen Mini-E-Bus
VDL Bus & Coach erweitert sein Midibus-Angebot: Der neue MidEuro Electric des niederländischen Herstellers ist für den Heimatmarkt sowie für Deutschland bestimmt. Das vollelektrische Fahrzeug basiert auf dem Volkswagen e-Crafter und soll in erster Linie für den Shuttle-Verkehr geeignet sein. Als Beispiel für die Einsatzmöglichkeiten nennt VDL etwa Hoteltransfers. Auch für Rufbusse könnte der Stromer eine Option sein. Mit seiner WLTP-Reichweite von 115 Kilometern soll der MidEuro Electric „mühelos einen kompletten Arbeitstag in städtischer Umgebung“ bewältigen können, so VDL. Beim leichteren Kastenwagen liegt die NEFZ-Reichweite des e-Crafter immerhin bei 173 Kilometern, das Gewicht des Umbaus zum Kleinbus kostet einige Kilometer.
#3 – Elektro-Neuzulassungen im März
Das Kraftfahrt-Bundesamt hat jüngst die neuesten Zulassungszahlen bekannt gegeben: Demnach kamen im März genau 30.101 neue Elektroautos auf die Straßen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war das ein sattes Plus von rund 190 Prozent. Der Marktanteil der reinen Stromer lag im vergangenen Monat somit bei 10,3 Prozent. Zur Steckerfraktion zählen wir bekanntlich auch die Plug-in-Hybride: Von diesen wurden im März sogar noch etwas mehr, nämlich 35.580 Fahrzeuge neu zugelassen – im Vergleich zum März 2020 ein Wachstum von rund 275 Prozent. Der PHEV-Marktanteil lag bei 12,2 Prozent. Mit den Märzwerten wird auch der Blick auf das erste Quartal frei: Insgesamt wurden in den ersten drei Monaten des neuen Jahres fast 65.000 Elektroautos und rund 78.000 Plug-in-Hybride neu zugelassen.
#4 – Varta stellt eMobility-Zelle vor
Nach der Ankündigung im März hat der baden-württembergische Batteriehersteller Varta nun seine neue „große“ Batteriezelle namens „V4Drive“ präsentiert. Die zylindrische Zelle kommt im klassischen 21700er Format daher, hat also einen Durchmesser von 2,1 cm und ist 7 cm lang. Vor allem Tesla setzt auf diesen Zelltyp, wechselt aber in Kürze auf ein noch größeres Format. Die „V4Drive“ soll in der Elektromobilität aber nicht als alleinige Traktionsbatterie, sondern als Booster in Premium- und Sportfahrzeugen oder als Speicher für die Rekuperationenergie in Hybridfahrzeugen eingesetzt werden. Weitere Anwendungen sieht Varta in elektrifizierten Lkw mit einem optimierten Reichweitenverlängerer oder mit einer optimierten Brennstoffzelle. Bei der am Freitag digital übertragenen Vorstellung der „V4Drive“ sagte Varta-Chef Herbert Schein übrigens auch, dass die „Power-Version“ der Zelle auf eine Ladedauer von nur sechs Minuten kommen soll.
#5 – Berlin bei Ladesäulen vorn
Im Städteranking des BDEW-Ladesäulenregisters liegt Berlin weiterhin in Führung. Und konnte den Vorsprung sogar weiter ausbauen. Der Hauptstadt ist es im vergangenen Jahr gelungen, die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte von knapp 1000 im Dezember 2019 auf knapp 1.700 Ende 2020 zu erhöhen – ein Zuwachs von über 70 Prozent. Die bayerische Landeshauptstadt München liegt mit rund 1.310 öffentlichen Ladepunkten auf Rang zwei der Erhebung, dicht gefolgt von Hamburg mit 1.226 öffentlichen Ladepunkten. Das viertplatzierte Stuttgart hat mit 616 Ladepunkten schon deutlichen Abstand zum Podium, ist gemessen an der Bevölkerung und Fläche allerdings auch deutlich kleiner als das Führungstrio.
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