Fiat drosselt Produktion des elektrischen 500
Fiat wird die Produktion des rein elektrischen Fiat 500 im Turiner Werk Mirafiori ab der kommenden Woche von 300 auf 210 Exemplare täglich senken, weil der Hersteller Schwierigkeiten mit dem Batterie-Nachschub hat.
Konkret soll der Stromer dort ab dem 19. April nur noch im Einschicht- statt wie bisher im Zweischichtbetrieb gefertigt werden. Wie der italienische Metallarbeiterverband FIM (Federazione Italiana Metalmeccanici) in einer Mitteilung betont, sei die gedrosselte Produktion ausschließlich auf die Batterieknappheit und nicht auf mangelnde Nachfrage zurückzuführen. In Italien gehört der elektrische 500 zu den beliebtesten E-Autos.
In der Mitteilung der Gewerkschaft ist nur von „Schwierigkeiten bei der Batterieversorgung“ die Rede. Es ist somit nicht klar, ob einfach nicht genügend Zellen geliefert werden (Fiat nutzt beim elektrischen 500 Zellen von Samsung SDI) oder ob der Flaschenhals in der Montage der Module und einbaufertigen Packs liegt.
Der Gewerkschaft macht bei der Drosselung der Produktion natürlich auch die Beschäftigung am Standort Sorgen. „Der Produktionsstart des Elektro-500 zu Beginn des Jahres 2021 war nicht robust genug, um die Verlängerung der 160 Leiharbeiter mit einer Frist im Januar zu unterstützen und zu garantieren, die im vergangenen Oktober eingestellt worden waren“, sagt Ferdinando Uliano, Nationalsekretär des Fim Cisl.
Fiat bietet den elektrischen 500 mit zwei Batteriegrößen an. Vorgestellt wurde der Wagen im März 2020 mit einer 42 kWh großen Batterie, die Norm-Reichweite liegt hier bei 320 Kilometern. Im Oktober kündigte Fiat für den Dreitürer und das Cabrio ein Basismodell namens „Action“ an, bei dem eine 23,8 kWh große Batterie verbaut ist, die WLTP-Reichweite sinkt dann auf 180 Kilometer. In der ebenfalls im Oktober angekündigten Karosserieversion 3+1 (mit einer zusätzlichen Türe auf der Beifahrerseite) ist nur die 42-kWh-Batterie erhältlich.
In Deutschland sind bis Ende März 1.985 Anträge auf den Umweltbonus für den elektrischen 500 eingegangen – davon 1.069 Anträge für das Cabrio in verschiedenen Ausstattungen, 896 Anträge für den Dreitürer und 20 Anträge für die 3+1-Version. Zugelassen wurden im laufenden Jahr bisher 1.614 500er, wie aus den Zahlen des KBA hervorgeht.
insideevs.it, republicca.it, fim-cisl.it (alle drei auf Italienisch)
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