Leclanché: Neue 65-Ah-Pouchzelle für E-Nutzfahrzeuge
Leclanché hat eine neue 65-Ah-Pouchzelle für rein elektrische bzw. hybride Busse und Lkw präsentiert, die gegenüber der aktuellen 60-Ah-Zelle des Unternehmens höhere Reichweiten und längere Betriebszeiten ermöglichen soll. Gefertigt wird sie am deutschen Standort Willstätt.
Die neuen Leclanché-Zellen des Typs GL 65 Ah G/NMC (Graphit/Nickel-Mangan-Kobaltoxid) liefern nach Angaben des Herstellers zehn Prozent mehr Energie und weisen eine zehnprozentige Steigerung der Energiedichte (bis zu 515 Wh/l) im Vergleich zur 60-Ah-Zelle des Unternehmens auf – bei gleicher Größe und Gewicht. Verfügbar sein soll die 65-Ah-Pouchzelle laut einer begleitenden Mitteilung bereits seit dem ersten Quartal 2021. Auf Nachfrage bestätigt der Hersteller, dass die Produktion bereits läuft.
Die verwendeten Materialien für die Lithium-Ionen-Beutelzelle ermöglichten „eine längere Lebensdauer, eine hohe Zyklenfestigkeit sowie eine schnelle Ladefähigkeit“, teilt die Schweizer Firma mit. Eine Aufladung auf 80 Prozent sei in weniger als 30 Minuten machbar. Besonders geeignet für Schwerlastanwendungen wie Busse und Lkw soll die neue Zelle durch ihre hohe Volumendichte in Verbindung mit ihrer hohen Zyklenfestigkeit sein.
„Unsere neue GL 65-Energiezelle adressiert den Bedarf an erhöhter Reichweite und verkürzter Ladezeit, ohne dabei an Größe oder Gewicht zuzunehmen“, sagt Hilmi Buqa, Vice-President Cell R&D bei Leclanché. „Diese Zelle nutzt modernste Elektrodendesigns, die die Grundlage für unsere kommende Automobilzelle bilden. Zusammen mit unserer 60 Ah G/NMC-Zelle können wir nun ein breiteres Spektrum an Lösungen anbieten, um die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen und sie dabei zu unterstützen, weiterhin innovativ zu sein.“
Gefertigt werden sowohl die 65-Ah- als auch die 60-Ah-Zellen in Willstätt nahe der deutsch-französischen Grenze. Dabei kommt ein firmeneigenes Produktionsverfahren zum Einsatz: „Die Elektroden werden in einem hochentwickelten wasserbasierten Prozess hergestellt, was zu einer deutlich reduzierten Umweltbelastung und einem geringeren CO2-Fußabdruck führt“, führt das Schweizer Unternehmen aus.
Auf Basis der 60-Ah-Zellen hat Leclanché erst vor wenigen Wochen ein Batteriesystem namens INT-39 Energy vorgestellt, das für den Betrieb von neuen und nachgerüsteten E-Nutzfahrzeugen optimiert ist. Pro Akkupack gibt der Schweizer Hersteller eine Energiekapazität von 39,4 kWh an. Maximal kombiniert werden können acht Packs, was einer Gesamtkapazität von bis zu 315 kWh entspricht. Die Installation der Batterie erfolgt dort, wo normalerweise die Tanks für fossile Brennstoffe sitzen.
Wir erinnern uns: Der an der Schweizer Börse notierte Batteriehersteller hatte vergangenen Sommer eine Partnerschaft mit der aus Polen operierenden Eneris Group publik gemacht und sich gleichzeitig strategisch neu aufgestellt. Die Partner haben unter anderem zwei Produktions-Joint-Ventures auf den Weg gebracht, eines in Deutschland für die Produktion von Zellen und das andere in der Schweiz und in Polen für die Montage von Modulen. Ein drittes wurde im Sommer auch für Frankreich erwogen. Grundsätzlich ist Leclanché in drei Geschäftseinheiten organisiert: stationäre Speicherlösungen, E-Transportlösungen und spezielle Batteriesysteme.
leclanche.com
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