Ex-Byton-CEO Daniel Kirchert geht zu Evergrande Auto
Daniel Kirchert ist laut chinesischen Medienberichten zu Evergrande Auto, dem E-Auto-Ableger der chinesischen Evergrande Group, gewechselt und dort nun als „Executive Vice President“ tätig. Kirchert hatte im vergangenen Jahr den kriselnden E-Autobauer Byton verlassen.
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Kirchert hatte Byton im März 2016 zusammen mit Carsten Breitfeld gegründet. Anfang 2019 rückte er anstelle von Breitfeld auf die Position des CEO. Beide Manager kehrten dem kriselnden Startup anschließend den Rücken, Breitfeld im Frühjahr 2019 und Kirchert im Sommer 2020. Während Breitfeld inzwischen bei Faraday Future arbeitet, soll Daniel Kirchert nun bei Evergrande Auto angefangen haben. Das geht aus einem Bericht von „Gasgoo“ hervor.
Evergrande Auto verfolgt hochambitionierte Ziele: Im August 2020 hatte das Unternehmen seine ersten sechs Modelle angekündigt, vor einigen Wochen folgten drei weitere. Alles in allem werden unter der Marke Hengchi aktuell 14 Elektro-Modelle entwickelt, die die wichtigsten Pkw-Segmente wie Limousinen, SUVs und Mehrzweckfahrzeuge abdecken. Die Preise für diese Modelle sollen laut einem früheren Bericht der „South China Morning Post“ zwischen 600.000 und 800.000 Yuan liegen, umgerechnet derzeit etwa 78.000 bis 104.000 Euro.
Bislang hat allerdings keines der neun bisher vorgestellten Modelle die Produktionsphase erreicht. Den Marktstart der ersten Modelle plant Evergrande der „South China Morning Post“ zufolge für die zweite Jahreshälfte 2021 oder die erste Hälfte des Jahres 2022. „Gasgoo“ spricht in seinem aktuellen Bericht vom geplanten Start der Serienfertigung der Modelle Hengchi 1 bis 6 in der zweiten Jahreshälfte 2021.
Kirchert gilt „Gasgoo“ zufolge als Experte für Produktstrategie, Händlernetzentwicklung und Joint-Venture-Operationen. Ehe er Byton mitgründete, arbeitete er unter anderem als Geschäftsführer von Infiniti China und Präsident von Dongfeng Infiniti Motor Co. sowie als Senior Vice President für Vertrieb und Marketing bei BMW Brilliance Automotive.
Update 07.03.2022: Nach nur rund einem Jahr ist für Kirchert bei Evergrande Auto offenbar schon wieder Schluss. Wie das „Manager Magazin“ ohne Nennung von Quellen berichtet, soll der 48-jährige Manager das kriselnde Unternehmen bereits wieder verlassen haben. Da das Magazin in der Folge Quellen aus Kircherts Umfeld zitiert, könnten daher auch die Informationen stammen. Demnach habe Kirchert nach seinem Abgang bei Byton Evergrande Auto ohnehin nur als Zwischenstation gesehen, damit sein Name in China im Gespräch bleibe. Dabei hat ihn aber offenbar der Zustand des Unternehmens überrascht – es habe selbst 2021 kein Vertriebsnetz gegeben. „Daniel war nicht klar, in welchem Zustand das ist“, wird ein „enger Begleiter“ zitiert.
Kirchert selbst äußerte sich zu dem Bericht nicht, er habe „auf mehrere Anfragen nicht reagiert“, auch Evergrande NEV ließ einen umfangreichen Fragenkatalog unbeantwortet. Bestätigt ist Kircherts Abgang also nicht.
gasgoo.com, manager-magazin.de (Update)
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