Frankreich: Abwrackprämie bei Neukauf von Pedelecs
Frankreich will den Eignern von Autos mit Verbrennungsmotor eine besondere Form der Abwrackprämie anbieten: 2.500 Euro für den Kauf eines Pedelecs. Die französische Nationalversammlung machte nun den Weg frei für einen entsprechenden Gesetzentwurf. In Finnland ist ein ähnliches Konzept bereits umgesetzt.
Endgültig beschlossen ist die spezielle Abwrackprämie in Frankreich noch nicht. Aber nach der befürwortenden Vorabstimmung in der Nationalversammlung gilt der finale Beschluss als Formsache. Das Berichten mehrere Medien, darunter die Nachrichtenagentur Reuters. Konkret handelt es sich bei der Passage zur Abwrackprämie nach Kauf eines Pedelecs um eine Änderung jener Klimagesetz-Initiative, die für Frankreich die Reduktion der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent gegenüber 1990 anstrebt.
Vom französischen Verband der Fahrradnutzer (FUB) wird der Vorstoß natürlich begrüßt. „Zum ersten Mal wird anerkannt, dass die Lösung nicht darin besteht, die Autos grüner zu machen, sondern einfach ihre Anzahl zu reduzieren“, äußerte dessen Vorsitzender Olivier Schneider gegenüber Reuters.
Frankreich ist unterdessen nicht das erste Land, das eine Abwrackprämie in Verbindung mit einem E-Fahrrad-Neukauf einführt: In Finnland wird eine Abwrackprämie sowohl für den Kauf eines Pedelecs als auch für den Kauf eines Elektroautos oder die Nutzung des ÖPNV gewährt. Laut dem Portal „t3n“ ist die Tendenz in Finnland klar: Von den bisher 3.200 eingegangenen Anträgen entfielen 2.000 auf Elektrofahrräder.
In Deutschland gibt es mit dem Fahrradclub ADFC ebenfalls einen Befürworter des Modells. Im Juni 2020 war ein Aufruf des ADFC an die Bundesregierung „t3n“ zufolge jedoch ungehört verhallt. ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork habe seinerzeit dafür plädiert, bei der „Umweltprämie“ nicht einseitig auf das Auto zu setzen, sondern eine flexiblere „Mobilitätsprämie“ einzuführen.
t3n.de, reuters.com, twitter.com (Finnland)
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