IMMORTAL: Forschungsprojekt für langlebige Lkw-Brennstoffzellen
Die Entwicklung von leistungsstärkeren Brennstoffzellenkomponenten für schwere Lastkraftwagen mit einer Lebensdauer von mindestens 30.000 Stunden ist das Ziel eines neuen Projektkonsortiums namens IMMORTAL (IMproved lifetiMe stacks fOR heavy duty Trucks through ultrA-durabLe components).
Das auf drei Jahre angelegte Projekt ist mit einem Budget von 3,8 Millionen Euro ausgestattet und wird vom European Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking (FCH 2 JU) unterstützt. Beteiligt sind unter anderem Bosch, Johnson Matthey, FPT Industrial und AVL. Koordiniert wird das Projekt vom französischen CNRS (Centre national de la recherche scientifique).
Konkret verfolgt das Projekt vier Ziele: Zum einen sollen neue Materialien für wichtige Komponenten wie die Membranen entwickelt werden, welche der Degradation von Brennstoffzellen im Einsatz vorbeugen soll. Aus diesen Materialien sollen dann neue Elektroden und MEA-Konstruktionen (Membran-Elektroden-Einheit) entwickelt werden, um schrittweise Änderungen bei der Haltbarkeit zu erzielen. Als Eckdaten werden 1,2 Watt pro Quadratzentimeter Leistung bei 0,675 Volt genannt.
Zudem sollen Lastprofiltests entwickelt werden, um Leistung und Haltbarkeit der Neuentwicklung zu testen. Dabei sollen auch Daten aus realen Nutzungsprofilen von Langstrecken-Lkw einfließen. Das vierte Ziel ist dann die Validierung der neuen Zellen in Stacks, das Ziel ist hier die erwähnt Haltbarkeit von 30.000 Stunden.
Die vier Industriepartner bringen ihr jeweiliges Knowhow ein, Johnson Matthey etwa bei den MEA, Bosch und AVL bei den Stacks, und FPT Industrial beim Einsatz von BZ-Antrieben in schweren Lkw. FPT Industrial gehört zu CNH Industrial, das wiederum auch an Iveco und Nikola beteiligt ist. Von der wissenschaftlichen Seite wird CNRS Montpellier das Projekt leiten und an der Entwicklung neuartiger Membranen mitwirken, während sich IMTEK aus Freiburg auf das Verständnis von Abbau-Mechanismen mit chemischen und strukturellen Techniken konzentrieren wird.
Selbst mit den 30.000 Betriebsstunden wird solch eine Brennstoffzelle wohl nicht die gesamte Lebensdauer des Fahrgestells überstehen. Bei 45 Betriebsstunden pro Woche wären das hochgerechnet 666 Wochen oder etwas mehr als 13 Jahre.
greencarcongress.com, matthey.com
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