BYD zeigt 800-Volt-Plattform – auch für Drittkunden
BYD hat auf der Shanghai Auto Show eine neue Elektroauto-Plattform vorgestellt, die auch anderen Autobauern angeboten werden soll. Die „e-platform 3.0“ von BYD setzt auf die Blade-Batterien des Herstellers und soll enorme Fahrleistungen und Reichweiten ermöglichen – die Rede ist von mehr als 1.000 Kilometern.
Wie das Unternehmen mit Sitz in Shenzhen auf der Messe in Shanghai bekannt gab, soll die e-platform 3.0 die Basis der „nächsten Generation von Hochleistungs-Smart-EVs“ bilden und sich durch vier Vorteile auszeichnen: Intelligenz, Effizienz, Sicherheit und Ästhetik. Zudem sollen die Kosten sinken, da Kernkomponenten weiter standardisiert und in die Plattform integriert werden.
Dafür wurden beim Antrieb zahlreiche Schlüsselmodule neu entwickelt, so BYD. Diese Komponenten sollen kleiner, leichter, stärker und effizienter sein. So soll das 8-in-1-Antriebsmodul einen Wirkungsgrad von 89 Prozent erreichen können. Ein E-Auto auf Basis dieser Plattform benötigt laut BYD nur 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und kann mit einer Akkuladung bis zu 1.000 Kilometer weit fahren.
Die Plattform ermöglicht zudem Schnellladen mit 800 Volt, eine genaue Ladeleistung wird nicht genannt. In fünf Minuten soll Strom für 150 Kilometer geladen werden können. Diese Angabe ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da Energieverbrauch und Reichweite in China noch im NEFZ angegeben werden. Diese nachgeladene Reichweite kann also nicht mit den WLTP-Werten hierzulande vergleichen werden – selbiges gilt für die 1.000 Kilometer Reichweite, was aber selbst nach WLTP einen sehr guten Wert ergeben dürfte.
Insgesamt soll der Verbrauch um zehn Prozent sinken, so BYD. Da die e-platform 3.0 ab Werk mit einer neuen Wärmepumpen-Technologie ausgerüstet ist, soll die Reichweite im Winter um zehn Prozent steigen. Auf Details zu der neuen Wärmepumpe geht BYD in der Mitteilung aber nicht ein.
Bei der zwischen den Achsen montierten Batterie setzt BYD auf seine 2020 vorgestellte „Blade Battery“, also eine LFP-Batterie mit großvolumigen Zellen. Da die Blade-Batterie in verschiedenen Crash- und Penetrationstests gut abgeschnitten hat, bewirbt BYD die Technologie als besonders sicher im Vergleich zu anderen Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge. Bei der e-platform 3.0 soll die LFP-Batterie, die erstmals mit 800 Volt Systemspannung eingesetzt wird, in die strukturelle Konstruktion des Fahrzeugs integriert sein, weshalb die Torsionssteifigkeit der Karosserie doppelt so hoch ausfallen soll.
Plattform soll aerodynamische Limousinen ermöglichen
Mit dem langen Radstand und kürzen Überhängen der E-Plattform will BYD nicht nur größere Batterien ermöglichen (die maximale Kapazität wird aber nicht genannt), sondern auch einen geräumigeren Innenraum und dank des niedrigen Schwerpunkts ein besseres Fahrverhalten erreichen. Limousinen auf Basis der Plattform sollen auf einen cW-Wert von 0,21 kommen können.
Wann die ersten Fahrzeuge mit der e-platform 3.0 auf den Markt kommen werden, gibt BYD in der Mitteilung nicht genau an – „in naher Zukunft“ sollen die Fahrzeuge vorgestellt werden. Die Plattform soll auch zeitnah Drittkunden angeboten werden. In der Vergangenheit hat BYD unter anderem mit Mercedes-Benz, Toyota und Didi Chuxing bei der Entwicklung von Elektroautos zusammengearbeitet.
Neben der neuen Elektro-Plattform stellte BYD auf seinem Messestand in Shanghai mit dem EA1 ein neues kompaktes Elektroauto vor. Dieses Fahrzeug trägt auch erstmals das neue Logo von BYD, das ohne die ovale Umrandung auskommt. Zudem zeigte BYD mit dem „X Dream“ ein Konzept eines neuen Premium-SUV. Beide Modelle wurden unter der Leitung des globalen BYD-Designchefs Wolfgang Egger (Ex-Audi) entworfen. Auch in der neuen Version des SUV Tang mit Plug-in-Hybrid kommt eine auf den PHEV-Einsatz optimierte „Blade Battery“ zum Einsatz.
Quelle: Info per E-Mail
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