CharIN-Projekt soll Plug&Charge in die Fläche bringen

Bild: Porsche

Innerhalb der CCS-Initiative CharIN hat sich ein Projektteam für gemeinsame Standards bei Plug&Charge gegründet. Die 15 Mitglieder verpflichten sich im Zuge des Projekts „Plug and Charge Europe“, bis zur zweiten Jahreshälfte eine neutrale Public-Key-Infrastruktur (PKI) für Plug&Charge zu implementieren.

Die Plug&Charge-Funktion ermöglicht bekanntlich automatisierte Kommunikations- und Abrechnungsprozesse zwischen Elektrofahrzeugen und Ladegeräten. Zur Freischaltung werden auf Basis der ISO 15118 statt Karten oder Apps spezielle elektronische „Schlüssel“ in Form digitaler Zertifikate zwischen Fahrzeug und Ladesäule ausgetauscht. Genau hier wollen die Teilnehmer nun ein gemeinsames Verfahren erarbeiten, sodass Elektroautofahrer künftig mit einem Vertrag bei möglichst vielen Partnern per Plug&Charge laden können. Der Fokus liegt dabei auf dem DC-Laden.

Noch sind nicht viele Autos mit der nötigen Technik ausgestattet, auch die Ladeinfrastruktur ist größtenteils noch nicht Plug&Charge-fähig. Das nun gegründete Projektteam soll die flächendeckende Einführung deshalb kurzfristig weiter vorantreiben. An Bord sind BMW, BP, ElaadNL, EDF, EnBW, IBIL, Ingeteam, Innogy eMobility Solutions, Renault, Porsche, Shell, Stellantis, Total, Tritium und Volkswagen sowie zusätzliche Unterstützer. Um das Projektmanagement kümmert sich die Technologieberatung P3 Automotive.

„Bislang wurde die flächendeckende Einführung von Plug&Charge durch fehlenden Konsens und Einigkeit in der Branche sowie die ausstehende Standardisierung von Schlüsselelementen behindert“, schreibt CharIN in einer Mitteilung. Ziel des nun auf den Namen „Plug and Charge Europe“ getauften Projekts sei der Aufbau einer Public Key Infrastructure (PKI) mit CharIN als Betreiber und Anbieter der erforderlichen Dienste. Als neutrale und internationale Instanz will die Initiative nach eigenen Angaben Fairness sowie Offenheit sicherstellen und gleiche Bedingungen für den Betrieb der PKI für alle Beteiligten garantieren. So solle es gelingen, bisherige Hürden bei der Umsetzung erfolgreich zu überwinden.

Bei CharIN geht man davon aus, dass sich den 15 Akteuren bald weitere anschließen. Im Rahmen des angestrebten baldigen europaweiten Rollouts dürften weitere internationale Automobilunternehmen, Ladesäulenbetreiber sowie Technologie- und Mobilitätsdienstleister hinzukommen, heißt es.

Die Initiative ist ein eingetragener Verein mit mittlerweile mehr als 200 Mitgliedern. Oberste Priorität hat die Verbreitung des Combined Charging System (CCS) als globaler Standard für E-Fahrzeuge aller Art, daneben beschäftigt sich der Verein mit spezielleren Themen, etwa V2G, der Entwicklung eines Lkw-Ladestandards oder wie oben ausgeführt Plug&Charge.
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