Oxis Energy kündigt Festkörper-Schwefel-Batterien für diesen Herbst an

Der Lithium-Schwefel-Batteriespezialist Oxis Energy will ab Herbst dieses Jahres Festkörper-Li-S-Zellen und entsprechende Batteriesystemen Kunden und Partner für Tests zur Verfügung stellen. Oxis arbeitet bereits seit fast vier Jahren an der Entwicklung der Festkörper-Li-S-Technologie.

Wie das Unternehmen jetzt mitteilt, sei der technologische Durchbruchs vor drei Jahren gelungen. In Folge dessen habe Oxis neun neue Patentfamilien in diesem Bereich angemeldet. Dabei geht es offenbar um Festköper-Zellen und Quasi-Festkörper-Zellen.

Die Quasi-Festkörper-Li-S-Zelle der ersten Generation mit einer Energiedichte von 450 Wh/kg bzw. 550 Wh/l soll ab dem Sommer 2022 ausgeliefert werden – bereits diesen Herbst sollen Proof-of-Concept-Zellen an Kunden geliefert werden. Eine Erhöhung der Energiedichte auf  550 Wh/kg bzw. 700 Wh/l wird für Herbst 2023 angestrebt. 2026 sollen 600 Wh/kg und 900 Wh/l erreicht werden. Die Zell-Kapazität soll dabei zwischen 10 und 20 Ah liegen.

Wie Oxis-CEO Huw Hampson-Jones in der Mitteilung angibt, sollen alle neuen Programme die Festkörper-Technologie nutzen – was bei den Kunden aus der US-Luftfahrt-Industrie gut angekommen sei. „Unsere Li-S-Zellen sind sicherer als Lithium-Ionen-Batterien, da der Schwefel für das Lithium wie ein Passivator wirkt“, so der CEO. „Oxis hat die Mechanismen perfektioniert, um auf dem Weg zum Rollout der Technologie 2021/2022 bessere Werte bei Sicherheit und Haltbarkeit zu erreichen.“

Die Vorprodukte für die Quasi- und Festkörperzellen sollen in der walisischen Fabrik Port Talbot hergestellt werden. Die Zellen selbst sollen dann in Brasilien, genauer gesagt in Juiz de Fora, in großen Stückzahlen montiert werden. Dort hatte Oxis Energy im vergangenen Jahr eine Produktionsstätte von Mercedes-Benz angemietet.

Oxis betont, dass seine Batterien bis zu 60 Prozent leichter als NMC-Zellen seien und ohne Materialien wie Kobalt, Mangan, Nickel oder Kupfer auskommen. Anwendungsfälle für seine Zellen sieht Oxis in der Luftfahrt, maritimen Anwendungen, dem Verteidigungs-Sektor und in HEV. Unter diesem Kürzel versteht Oxis aber nicht Hybrid Electric Vehicles, sondern Heavy Electric Vehicles.
greencarcongress.com, oxisenergy.com (PDF)

2 Kommentare

zu „Oxis Energy kündigt Festkörper-Schwefel-Batterien für diesen Herbst an“
Mike
21.04.2021 um 14:27
Es wäre gut für den weniger detailiert informierten Leser die Energiedichten Wh/kg bzw. Wh/l für die übliche LiIon-Akkus zum Vergleich anzugeben. Danke im voraus.
Joachim
22.04.2021 um 12:27
@Mike: ganz grob: Tesla Model S hatte ca. 260 Wh/kg. Aber die hier erwähnten 450 oder 550Wh/Kg wären ja eine Vedopplung zum Model S. (CATL plant ab 2022: 360Wh/kg.)Ich frage mich nur, warum niemand aus der Automobil-Branche Interesse an diesen Batterien hat? evtl. viel zu teuer ???

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