CALB plant Bau einer 50-GWh-Batteriefabrik in Chengdu

Die Pläne des chinesischen Batterieherstellers CALB, seine Produktionskapazitäten in naher Zukunft auf 200 GWh zu verdoppeln, werden konkreter. CALB vermeldet nun mehrere Projekte zur Steigerung der Produktion in China.

CALB steht für China Aviation Lithium Battery Technology und fertigt unter anderem Batteriezellen und -module. Das staatliche Unternehmen gibt an, Lithium-Ionen-Batterien mit NCM- sowie LFP-Chemie herzustellen – und zwar in einer Größenordnung von 100 GWh pro Jahr. Nicht nur, aber auch für E-Fahrzeuge.

In einer uns per E-Mail vorliegenden Pressemitteilung gibt der Konzern nun die Vertragsunterzeichnung für ein neues Werk in Chengdu mit einer jährlichen Produktionskapazität von 50 GWh bekannt. Ob dort sowohl Zellen als auch Module gefertigt werden und für welche Anwendungen die Produkte ausgelegt sein werden, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Bis dato verfügt CALB über drei Produktionsstandorte in Changzhou in der Provinz Jiangsu, Luoyang und Xiamen. In den vergangenen Monaten sind nach Angaben des Batterieherstellers auch die Kapazitäten in Jiangsu und Xiamen erweitert worden bzw. die Voraussetzungen für eine Ausweitung der Produktion geschaffen worden.

Bereits im Januar hatte CALB angekündigt, seine Produktionskapazität „in naher Zukunft“ auf 200 GWh verdoppeln zu wollen. Der Konzern ist nach eigenen Angaben 2007 aus einem staatlichen Subunternehmen hervorgegangen, hat seinen Sitz in Luoyang und weltweit rund 1.700 Mitarbeiter. Zu den Autos, in denen die Batterietechnologie von CALB verbaut ist, gehören der GAC Aion S und der GAC Aion V, mehrere Fahrzeuge von Changan, der Geely Emerand EV450, der Geely Geometry C sowie der DFM Fengon E3 und der IA5 von GAC-Toyota. Im Nutzfahrzeugbereich nennt CALB als Referenzen drei Bushersteller (Kinglong, Foton, Yutong) sowie einen Transporter von UPS.

Parallel zur Steigerung der Kapazität in China will CALB weltweit expandieren. So kündigte das Staatsunternehmen im Januar an,  unter anderem der Bau einer europäischen Fabrik anzustreben. Dazu habe man eine Tochter gegründet, die dieses Projekt ankurbeln und in Europa zudem Pre-Sales- und After-Sales-Services organisieren soll, hieß es vor drei Monaten. Angaben zum Zeitrahmen für das Europa-Werk machte CALB aber nicht. In der aktuellen Mitteilung geht der Konzern auf dieses Thema nicht ein.

Neben den oben genannten Kunden im Automobilmarkt, die CALB auf seiner Webseite nennt, kündigte der Batteriehersteller im Januar weitere Partnerschaften an. So sei man designierter Lieferant von Honda und Guangqi Honda und plane „Massenlieferungen“ an GAC-Toyota und an ein französisches Busprojekt. Außerdem bezeichnet sich CALB als wichtigen Akteur auf dem indischen Batteriemarkt und im europäischen Luxusyacht-Bereich. Auch in Japan ist das chinesische Unternehmen nach eigenen Angaben in ein Projekt eingebunden.

In Deutschland könnte CALB dem einen oder anderen insofern schon geläufig sein, als dass Zulieferer Continental mit dem chinesischen Unternehmen vor Ort ein Joint Venture unterhält, um 48-Volt-Systeme mit Motor, Steuereinheit und Batterie zu fertigen. Während CALB die Batteriezellen liefert, steuert Continental das Batteriemanagementsystem inklusive der Basissoftware bei. Als Ziel hatte Continental vor knapp zwei Jahren ausgegeben, bis 2021 die Produktion von technisch noch fortschrittlichen Batteriesystemen starten zu wollen. In der Pressemitteilung zur Gründung des Joint Ventures im Frühjahr 2018 bezeichnete Continental CALB als Tochter des staatlichen Automobil­zulieferers CITC („Chengfei Integration Technology“). In der aktuellen Mitteilung und auf der Webseite des Batterieherstellers selbst wird CITC nicht erwähnt.
Quelle: Infos per E-Mail, en.calb-tech.com (Webseite)

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