eMobility update: Mercedes EQS = Langstreckenkönig, Honda verschärft E-Kurs, Mega-Ladepark der EnBW
Hallo zu einer neuen Woche mit spannenden News aus der Welt der Elektromobilität. Und das sind die Themen im „eMobility update“: Mercedes EQS ist der Langstrecken-König ++ Honda verschärft Elektro-Kurs ++ Mega-Ladepark am Kamener Kreuz ++ Porsche plant eigene Batteriezellefabrik ++ Und deutsche Byton-Tochter ist insolvent ++ Los geht’s.
#1 – P3 Charging Index: Mercedes EQS vorn
Kein Elektroauto ist so langstreckentauglich wie der Mercedes EQS. Er lädt in 20 Minuten Strom für 266 Alltags-Kilometer nach. Das ist das Ergebnis des aktuellen P3 Charging Index. Ende 2019 hatte das Beratungsunternehmen diesen Index erstmals veröffentlicht, damals hatte der Porsche Taycan souverän gewonnen. Nun hat P3 Automotive die Vergleichsparameter verändert. So wurde das Ladefenster ausgeweitet: Statt von 20 auf 80 Prozent SoC, wird jetzt das von zehn bis 80 Prozent berücksichtigt. So reagiert P3 auf die Kritik, die am ersten Charging Index laut wurde. Man habe, so der Vorwurf damals, den besten Teil der Ladekurve des Tesla Model 3 abgeschnitten. Doch für das amerikanische Long Range Modell reicht es mit 221 Kilometern wieder nur für den zweiten Platz. Es folgen in diesem Jahr der Volkswagen ID.3 mit der großen 77-Kilowattstunden-Batterie sowie der Porsche Taycan auf Rang vier. Das Tesla Model S P110D komplettiert die Top 5.
#2 – Honda verschärft Elektro-Kurs
Honda hat einen verschärften Elektrokurs angekündigt. So will der japanische Hersteller den Anteil von Batterie-elektrischen Autos und solchen mit Brennstoffzellen bis 2030 auf 40 Prozent erhöhen. Allerdings sind damit nur die Verkäufe in Nordamerika und China gemeint. Bis 2035 soll der Anteil dort auf 80 Prozent steigen. Und 2040 will Honda dann ausschließlich elektrisch verkaufen – und das dann auch weltweit. In Japan soll alles etwas langsamer gehen, für Europa hat Honda keine neuen Ziele genannt. Allerdings spielt die Marke hier auch keine so große Rolle. In Nordamerika setzt Honda auf eine Allianz mit dem Autokonzern General Motors und dessen Ultium-Plattform sowie auf eine komplett neue eigene Elektro-Plattform namens e:Architecture. Ab 2023 sollen in den USA zwei neue Stromer auf den Markt kommen – einer als Honda, einer als Acura.
#3 – EnBW-Ladepark am Kamener Kreuz
Die EnBW plant einen Mega-Ladepark am Kamener Kreuz in Nordrhein-Westfalen. Die besonders groß dimensionierte Anlage wird vom Start weg über 52 HPC-Ladepunkte mit einer Leistung von bis zu 300 kW verfügen. Damit wäre der Standort dem Energiekonzern zufolge der größte öffentliche Schnellladepark Europas. Und das Beste: Die Eröffnung am Kamener Kreuz, wo sich A1 und A2 treffen, ist schon für das vierte Quartal dieses Jahres geplant. Der Standort wird direkt an der Ausfahrt Kamen entstehen, wo sich neben den „hochfrequentierten Fernverkehrsadern“ in unmittelbarer Umgebung auch Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten befinden. Auf der Grafik, welche die EnBW ihrer Mitteilung beigelegt hat, wirkt der HPC-Park wie in ein Gewerbegebiet eingebettet. Aufmerksame Betrachter sehen dort sogar einen Tesla Cybertruck laden.
#4 – Porsche plant eigene Zellfabrik
Porsche will im schwäbischen Tübingen eine eigene Batteriezellenfabrik aufbauen. In dieser sollen „Hochleistungsbatterien“ für Sportwagen hergestellt werden. Zwar plant der Stuttgarter Hersteller, für seine E-Autos künftig auch Batterien von Mutterkonzern Volkswagen zu beziehen, aber Hochleistungszellen – das sei „eine Porsche-Domäne“. Das sagte Porsche-Chef Oliver Blume gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. In dem Artikel wird er auch mit folgender Aussage zitiert: „Die Batteriezellen sind eine Kerntechnologie für die deutsche Autoindustrie, die wir auch im eigenen Land haben müssen. In der Entwicklung und in der Fertigung.
#5 – Deutsche Byton-Tochter insolvent
Es hatte sich bereits angedeutet, nun ist es offiziell: Das Amtsgericht München hat am 20. April die vorläufige Insolvenzverwaltung über die Byton GmbH angeordnet. Dabei handelt es sich um die deutsche Tochtergesellschaft des chinesischen Elektroauto-Startups Byton. Bereits Ende Januar wurde publik, dass die Staatsanwaltschaft München I wegen Insolvenzverschleppung bei der in Ismaning ansässigen Byton GmbH ermittelt. Wie ein Sprecher der Byton GmbH gegenüber electrive.net bestätigte, hatten die Mitarbeiter in Ismaning zu diesem Zeitpunkt seit Monaten kein Gehalt mehr ausgezahlt bekommen. „Die Unternehmensführung in China hat es versäumt, vertraglich zugesicherte Zahlungen zu veranlassen“, so der Sprecher.
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