Indien: Ola plant exklusives Ladenetz für seine E-Roller

Ola Electric, der eMobility-Ableger des indischen Ride-Hailing-Riesen Ola, hat den Aufbau eines exklusiven Netzwerks mit mehr als 100.000 Ladepunkten für seine kommenden elektrischen Zweiräder angekündigt. Dieses soll innerhalb von fünf Jahren in über 400 Städten Indiens entstehen.

Der Aufbau des sogenannten Ola Hypercharger Network soll im ersten Jahr zunächst mit gut 5.000 Ladepunkten in 100 indischen Städten beginnen – und zwar abgestimmt auf den ersten Launch aus dem Hause Ola: einem E-Zweirad namens Ola Scooter, das im Sommer auf den Markt kommt. Laut „The Economic Times“ will Ola zusammen mit nicht näher genannten Partnern rund 2 Milliarden US-Dollar (rund 1,65 Milliarden Euro) in das Ladenetz investieren.

Analog zum Supercharger-Netzwerk von Tesla soll das Ola-Netz exklusiv für Fahrzeuge des Unternehmens reserviert sein. Auch sollen der Ola-Scooter und die kommenden Produkte nicht kompatibel mit anderen Ladenetzwerken sein. „Wenn es in Zukunft ein anderes Netzwerk gibt, das Ola-Fahrzeugen das Aufladen in seinem Netzwerk erlauben will, werden wir es nehmen, wie es kommt. Wir werden unser Geschäftsmodell neu bewerten, wenn die Branche reif ist“, wird Ola-Chef Bhavish Aggarwal von „The Economic Times“ zitiert.

Eine weitere Parallele zu Tesla ist, dass Ola sowohl frei stehende „Hypercharger“ als auch Destination Charger an Einkaufszentren, Bürokomplexen, Cafés, etc. plant. Während erstere 12 kW Ladeleistung bieten sollen, werden die E-Zweiräder an den Destination Chargern etwas langsamer laden. Der Großteil des Netzes soll jedoch aus „Hyperchargern“ bestehen. Die Batterien der kommenden Elektroroller könnten dort in 18 Minuten von 0 auf 50 Prozent aufgeladen werden, was einer Reichweite von 75 Kilometern entspricht, teilt Ola mit. Das Aufladen der Fahrzeugbatterie bis zur vollen Kapazität soll nach Angaben des Unternehmens „weniger als eine Stunde“ dauern.

Allein die anfänglich geplanten 5.000 Ladepunkte in 100 Städten sollen laut Ola „mehr als das Doppelte der bestehenden Ladeinfrastruktur im Land“ darstellen. „Die Zukunft der Mobilität liegt in der Elektromobilität und wir wollen das gesamte Nutzererlebnis beim Besitz eines Elektrofahrzeugs neu gestalten“, äußert Aggarwal mit Blick auf den Wandel seines Konzerns vom reinen Fahrtenvermittler zum E-Fahrzeug- und Ladeinfrastruktur-Anbieter. „Unsere Pläne zum Aufbau eines umfassenden Ladenetzwerks sind ein wichtiger Bestandteil davon. Indem wir das größte und dichteste Zweirad-Ladenetzwerk der Welt schaffen, werden wir die Kundenakzeptanz von Elektrofahrzeugen dramatisch beschleunigen und die Branche schnell auf Elektro umstellen.“

Ergänzend zum exklusiven Ladenetz will Ola die Käufer seiner Scooter auch mit mobilen Heimladelösungen versorgen. Gebaut werden sollen sowohl die Ladegeräte für das Hypercharger-Netzwerk als auch die Scooter in einer Produktionsstätte, die Ola aktuell in Rekordgeschwindigkeit in Tamil Nadu baut. Bis 2023 strebt Ola eine jährliche Produktionskapazität für zehn Millionen elektrische Zweiräder an. In seiner ersten Ausbaustufe soll das Werk im Juni in Betrieb genommen werden. Die ersten Auslieferungen für den Ola Scooter sind für Juli terminiert.
economictimes.indiatimes.com, olacabs.com

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