Audi kehrt mit Hybrid-Sportwagen nach Le Mans zurück
Es hatte sich bereits angedeutet: Audi will in der Saison 2023 wieder mit einem Hybrid-Sportwagen bei den 24 Stunden von Le Mans antreten. Anders als etwa Toyota oder Peugeot werden die Ingolstädter aber kein Hypercar nach den Le-Mans-Regeln bauen.
Bereits als Audi im November 2020 seinen Formel-E-Rückzug nach der Saison 2021 angekündigt hatte, wurde seitens des Herstellers offen über eine Le-Mans-Rückkehr spekuliert. Nun ist es offiziell: Die Ingolstädter wollen in der Saison 2023 mit einem Hybrid-Sportwagen wieder in Le Mans antreten. Dabei wird Audi aber kein Hypercar nach den Regularien der 24 Stunden von Le Mans entwickeln, sondern einen sogenannten LMDh nach US-Regularien für die 24 Stunden von Daytona und die daran angeschlossene IMSA-Rennserie. Allerdings wurden die Regeln beider Klassen so entworfen, dass die Fahrzeuge in der jeweils anderen Kategorie antreten können.
Mit Porsche hat sich bereits eine weitere VW-Tochter zu dem LMDh-Regelwerk bekannt, daher werden Audi und Porsche bei der Entwicklung zusammenarbeiten. Die Konzeptphase für das Fahrzeug sei weitgehend abgeschlossen, wie Audi mitteilt. Bei den LMDh-Rennwagen entwickeln die Hersteller den Verbrennungsmotor selbst und kombinieren diesen mit einem standardisierten Hybridsystem. Zudem werden die Chassis nicht selbst entworfen, sondern von einem Chassis-Hersteller bezogen. Die Fahrzeuge werden aber optisch an den jeweiligen Hersteller angepasst. Damit sollen die LMDh auf ein ähnliches Leistungsniveau wie die Hypercars kommen, dabei aber deutlich günstiger sein.
„Die neue LMDh-Kategorie passt perfekt zu unserer Neuaufstellung im Motorsport“, sagt Julius Seebach, Geschäftsführer der Audi Sport GmbH und verantwortlich für den Motorsport. „Das Reglement erlaubt den weltweiten Einsatz faszinierender Rennfahrzeuge bei prestigeträchtigen Rennen. Zudem nutzen wir mit unserer Partnerstrategie Synergien im Volkswagen-Konzern.“
Der Sportprototyp für die neue LMDh-Kategorie entsteht bei Audi Sport derzeit parallel zu einem Hybrid-SUV für die Rallye Dakar. Im Q1 2022 soll der erste Testträger fertiggestellt werden. Der erste Renn-Einsatz des Sportprototypen ist im Januar 2023 bei den 24 Stunden von Daytona geplant, im Sommer desselben Jahres sollen die Audis dann in Le Mans antreten.
Toyota und Peugeot hingegen setzen auf die Hypercars. Hier entwickeln die Hersteller auch die Hybrid-Komponenten und die Fahrzeuge selbst. Audi will seine Fahrzeuge nicht nur in einem Werksteam einsetzen: Unser Ziel ist es, das Auto parallel zu Werkseinsätzen von Anfang an auch in die Hand professioneller Kundenteams zu geben“, sagt Andreas Roos, bei Audi für den Werks-Motorsport verantwortlich. „Wie das im Detail aussehen kann, bewerten wir gerade intern.“
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