eMobility update: Lotus wird Elektro-Marke, Cellcentric plant Massenfertigung, Nio Industriepark, VW
Hallo zum „eMobility Update“. Und das sind unsere Themen: Auch Lotus wird Elektro-Marke ++ Cellcentric plant Massenfertigung von Brennstoffzellen ++ Nio baut Industriepark für Elektromobilität ++ VW verschärft seine Klimaziele ++ Und mehrere Firmen planen Kreislaufwirtschaft für Batterien ++
#1 – Lotus wird reine Elektro-Marke
So langsam gibt es kein Halten mehr: Auch die britische Geely-Marke Lotus sieht ihre Zukunft in Batterie-elektrischen Autos. Deshalb wird der Emira, der im Sommer vorgestellt werden soll, der letzte Lotus-Sportwagen mit einem Verbrennungsmotor sein. Ab 2028 will Lotus nur noch Elektroautos verkaufen. Auch andere britische Marken haben Ähnliches verkündet: Jaguar schaltet schon 2025 und Bentley ab 2030 um. Nun ist Lotus von der Stückzahl her kein großer Player. Und doch hat die Entscheidung der 1948 gegründeten Luxusmarke eine gewisse Signalwirkung. Denn der Verbrenner scheint auch im Sportwagen vom Drehmoment der Elektromobilität abgehängt zu sein. Im Zuge der Elektrifizierung von Lotus will der chinesische Besitzer Geely rund 2,3 Milliarden Euro in seine britische Tochter pumpen. Kern des Programms sind eine Verdreifachung der Produktion in Großbritannien – und die Expansion ins Ausland.
#2 – Cellcentric: Brennstoffzellen-Produktion
Daimler Truck und die Volvo Group haben die Strategie für ihr am 1. März gegründetes Brennstoffzellen-Joint-Venture für Trucks vorgestellt. Cellcentric will eine der größten Serienproduktionen von Brennstoffzellensystemen in Europa aufbauen. Und das in kurzer Zeit: Die Großserienfertigung soll bereits 2025 beginnen. Der CEO der Volvo Group sprach bei der online übertragenen Strategie-Vorstellung gar von einer „Gigafactory für Brennstoffzellen auf dem Kontinent“. Die entsprechende Standortentscheidung soll bis 2022 getroffen werden. Auf dem Weg zur Großserie wird im schwäbischen Esslingen die Vorserienproduktion vorbereitet. Derzeit befinden sich die Brennstoffzellensysteme noch im Prototypen-Stadium. Aber auch hier werde die Fertigung hochgefahren, so Daimler. In etwa drei Jahren soll mit Vorserien-Systemen die Erprobung von Brennstoffzellen-Lkw beginnen.
#3 – Nio-Industriepark in Hefei
Der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio hat mit dem Bau eines riesigen Industrieparks in Hefei begonnen. Dort wird ein Industriecluster für intelligente Elektrofahrzeuge namens Neo Park entstehen. Künftig sollen dort übrigens nicht nur Stromer von Nio gebaut werden, sondern auch Hunderte andere Unternehmen angesiedelt werden. Der Neo Park in der Hauptstadt der Provinz Anhui soll auf einer Fläche von 11,3 Quadratkilometern über Produktionskapazitäten für eine Million Elektroautos sowie 100 GWh Batterien pro Jahr verfügen. Hinzu kämen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, wie chinesische Medien zum Baubeginn berichten.
#4 – VW verschärft eigene Klimaziele
Die Marke VW hat ihre Pläne zur Dekarbonisierung des Unternehmens und seiner Produkte konkretisiert. Bis spätestens 2050 will das Unternehmen bilanziell klimaneutral sein. Als neues Zwischenziel sollen die CO2-Emissionen pro Fahrzeug in Europa bis 2030 um 40 Prozent sinken. Das konzernweite Ziel von 30 Prozent würde die Kernmarke damit deutlich übertreffen. Basisjahr für die genannten prozentualen Einsparungen ist übrigens 2018. Im Schnitt sollen die Fahrzeuge der Marke VW 2030 rund 17 Tonnen weniger CO2 verursachen. Möglich werden soll das natürlich durch den beschleunigten Hochlauf der Elektromobilität, aber auch zahlreiche Maßnahmen in der Produktion und entlang der Lieferkette. „Volkswagen steht für nachhaltige E-Mobilität für alle.
#5 – Kreislaufwirtschaft für Batterien
Zwei Großprojekte nehmen derweil den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft für Batterien von Elektrofahrzeugen in den Blick. In Südkorea haben sich dazu der Autohersteller Kia und der Batterieproduzent SKI zusammengeschlossen. Dabei geht es einerseits um die Anschlussnutzung von ausgedienten E-Auto-Akkus als stationäre Energiespeicher sowie andererseits um das Recycling von Materialien wie Lithium, Nickel und Kobalt. Kia wird dabei die Batterien auf ihre Restleistung prüfen und ganze Packs oder gegebenenfalls noch taugliche Module für die Second-Life-Anwendung einsetzen. Und SKI wird die aussortierten Packs und Module mit geringer Restleistung übernehmen und recyceln. Ein ganz ähnliches Projekt schieben auch der britische Chemiekonzern Johnson Matthey und die skandinavische Stena Recycling an.
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