Infineon: Neues SiC-Leistungsmodul für 800-Volt-Stromer

Infineon Technologies bringt ein neues Leistungsmodul mit CoolSiC MOSFET-Technologie für Automotive-Anwendungen auf den Markt. Die Nutzung von Siliziumkarbid statt Silizium soll dabei zu einem höheren Wirkungsgrad in Umrichtern in E-Fahrzeugen sorgen. Zum Einsatz kommt die Technologie unter anderem im Hyundai Ioniq 5.

Bei gleichem Platzbedarf erlaubt das Leistungsmodul namens HybridPACK Drive CoolSiC im E-Antriebsstrang dank des Umstiegs auf Siliziumkarbid eine höhere Leistung.

Infineon spricht von bis zu 250 kW für die 1200-Volt-Klasse – außerdem „eine größere Reichweite, eine kleinere Batteriegröße sowie eine optimiere Systemgröße bei niedrigeren Kosten“. Das Modul ist in zwei Versionen mit unterschiedlicher Chipanzahl erhältlich, sodass innerhalb der 1.200-V-Klasse entweder eine 400-A- oder eine 200-A-DC-Nennstromversion erhältlich ist.

Infineon hat das Modul für Traktionsumrichter in Elektrofahrzeugen optimiert – insbesondere in Fahrzeugen mit 800-Volt-Systemen und einer großen Batteriekapazität. Die neue SiC-Version folgt dem Vorgänger-Modul mit Silizium-EDT2-Technologie, das erstmals 2017 vorgestellt wurde und innerhalb der 750- und 1200-V-Klasse einen skalierbaren Leistungsbereich von 100 bis 180 kW bietet. „Es ist das marktführende Leistungsmodul von Infineon mit einer Erfolgsbilanz von mehr als einer Million ausgelieferter Exemplare für mehr als 20 Plattformen für Elektrofahrzeuge“, teilt der Chipspezialist mit.

Das neue CoolSiC-Modul nutzt nun die Siliziumkarbid-Trench-MOSFET-Struktur von Infineon. Damit soll eine höhere Zelldichte und folglich „eine wettbewerbsüberlegene Leistungskennzahl“ erreicht werden. „Der Markt für E-Mobilität ist hochdynamisch und bietet viel Raum für Ideen und Innovationen“, äußert Mark Münzer, Leiter Innovation und Emerging Technology bei Infineon. „Da der Preis von SiC-Bauteilen deutlich sinkt, wird sich die Kommerzialisierung von SiC-Lösungen beschleunigen. Dadurch werden in Zukunft mehr und mehr kosteneffiziente Plattformen SiC-Technologie einsetzen, um die Reichweite von Elektrofahrzeugen zu verbessern.“

In seiner Mitteilung lässt der Konzern unter anderem die Hyundai Motor Group als Kunden zu Wort kommen. Die Südkoreaner bringen mit dem Hyundai Ioniq 5 und dem Kia EV6 bekanntlich Fahrzeuge mit 800-Volt-Technologie auf ihrer neuen Electric Global Modular Platform (E-GMP) auf den Markt. „Durch den Einsatz von Traktionsumrichtern auf Basis des CoolSiC-Leistungsmoduls von Infineon konnten wir die Reichweite des Fahrzeugs um mehr als fünf Prozent erhöhen – dank des Effizienzgewinns durch die geringeren Verluste dieser SiC-Lösung im Vergleich zu Si-Lösungen“, wird Dr. Jin-Hwan Jung, Leiter des Electrification Development Teams bei der Hyundai Motor Group, zitiert.

Das neue SiC-Leistungsmodul ist laut Infineon aktuell bereits in Produktion und ab Juni 2021 erhältlich.
infineon.com

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