Tesla: Produktionsstart in Grünheide erst Anfang 2022?

Der Serienstart in Teslas neuer Gigafactory in Grünheide bei Berlin verzögert sich angeblich um sechs Monate. Laut einem Medienbericht habe Tesla-Chef Elon Musk dem Team offiziell ein halbes Jahr mehr Zeit gegeben – rechnet man jene sechs Monate auf den bisher geplanten Produktionsbeginn im Juli 2021, wäre der Januar 2022 das neue Ziel.

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Das berichtet die „Automobilwoche“ unter Berufung auf Unternehmenskreise. Neben der noch fehlenden endgültigen Baugenehmigung für das Werk verzögere sich der ursprünglich für Juli 2021 geplante Serienstart auch wegen Problemen bei der Produktion des strukturellen Batteriepakets. Insider sollen berichtet haben, dass es bis Jahresende keine Batterie aus dem Grünheider Werk geben werde.

Vor einigen Tagen hatte das Umweltministerium Brandenburgs mitgeteilt, dass Tesla den Genehmigungsantrag für das Werk in Grünheide ändern und um die Batteriezellen-Produktion ergänzen will. Das würde eine erneute Auslegung der Pläne nach sich ziehen – ein Prozess, der bis zu drei Monate dauern kann.

Obwohl Tesla lange Zeit an dem Start-Datum Juli 2021 festgehalten bzw. keinen neuen Termin kommuniziert hat, rechnen die Kalifornier inzwischen auch offiziell mit einem späteren Produktionsbeginn. In dem jüngsten Quartalsbericht hatte Tesla noch „Ende 2021“ angegeben.

Offen ist aber, ob grundsätzlich alle in Brandenburg gebauten Model Y über die strukturellen Batteriepacks mit den 4680-Zellen verfügen werden. Beim im Januar vorgestellten Model S Refresh soll offenbar vorerst nur das Top-Modell Plaid+ mit drei Motoren über die 4680-Zellen und die neuen Packs verfügen. Den Versionen „Maximale Reichweite“ und Plaid wird nachgesagt, weiterhin auf 18650-Zellen (jedoch mit neuer Zellchemie) zu setzen. Auch das Model Y aus Grünheide könnte – Betonung liegt auf dem Konjunktiv – zum Beispiel in der Long-Range-Version 2170-Zellen verwenden. Somit würde Tesla die Fahrzeugproduktion in Grünheide nicht vollständig von der Produktion der Batteriezellen abhängig machen.

Zumal auch die Insider der „Automobilwoche“ die offensichtlichen Fortschritte bei Karosseriebau, Presswerk und Lackiererei bestätigen. Somit könnte der Fahrzeugbau bald starten – zumindest sobald die endgültige umweltrechtliche Genehmigung des Werks vorliegt. Aber ein Grundsatz gilt auch für Tesla: Ohne Batterie kein Elektroauto.

Update 04.05.2021: Nach Berichten über Verzögerungen des Produktionsbeginns in der im Bau befindlichen Tesla Gigafactory in Grünheide bis Anfang 2022 hat Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach diese Angaben in Frage gestellt. Der Minister geht davon aus, dass bereits deutlich früher Model Y in der Fabrik gebaut werden. „Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie jemand eine Verzögerung von sechs Monaten annehmen kann“, sagte Steinbach gegenüber dem US-Portal „Teslarati“. „Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, erwarte ich noch immer einen Produktionsstart im Spätsommer oder Frühherbst.“
automobilwoche.de

5 Kommentare

zu „Tesla: Produktionsstart in Grünheide erst Anfang 2022?“
Djebasch
03.05.2021 um 12:00
Zumindest ist laut Musk geplant ab Oktober in Brandenburg mit der Produktion zu beginnen... So ganz bin ich nicht davon überzeugt... Außerdem wird es ohne die 4680 Zellen bei der Reichweite und Ladeleistung bescheiden bleiben beim Model Y...
Walter Wogler
04.05.2021 um 08:52
Mit dem Bau der Batteriezellenproduktionsstätte wurde doch in Grünheide noch gar nicht begonnen. Ich nehme an, man wird dies ab 3Q2021 ff. dann wieder mit Vorabgenehmigungen tun wie schon jetzt bei der Fahrzeugproduktionsstätte. Aber auch bei gutem Verlauf des Genehmigungsverfahrens und Baufortschritts erscheint mir Zellenproduktion in Grünheide somit erst ab 2023 realistisch. Siehe auch die Verläufe bzw. Planungen von Maßnahmen bei CATL und anderen etwa in Arnstadt/Thüringen und Überherrn/Saargebiet.
Peter Altmair
05.05.2021 um 08:13
„Saargebiet“.. ;) Aber ansonsten stimme ich Ihnen zu in Ihrer Einschätzung.
Mathias Golz
04.05.2021 um 11:32
Das mit dem Beginn der Batteriezellenfertigung in Grünheide sehe ich zeitlich genau so. Meines Erachtens war Tesla auch nicht gut beraten, das Batteriezellenvorhaben jetzt sofort mit beantragen zu wollen, während das „andere“ Genehmigungsverfahren - also für die Fahrzeugherstellung - ebenfalls noch am Laufen ist. Das muss doch Kennern solcher Planungsprozesse klar gewesen sein, dass ich sozusagen Schritt 1 behindere, wenn ich gleichzeitig schon Schritt 2 ins Spiel bringe.
Peter
04.05.2021 um 17:42
Jungs lasst den Kopf nicht hängen Tesla wird kommen so sicher wie das Amen in der Kirche

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