Arrival und Uber kreieren E-Fahrzeug für Ridehailing

Der britische Elektrofahrzeug-Entwickler Arrival kooperiert mit dem Fahrtenvermittler Uber. Ziel der Zusammenarbeit ist der Bau eines Elektroautos speziell für Ridehailing-Dienste, das im dritten Quartal 2023 in Produktion gehen soll. Der Stromer wird allerdings wohl nicht exklusiv für Uber bestimmt sein.

Das „Arrival Car“ soll einer begleitenden Mitteilung zufolge ein „erschwingliches, zweckbestimmtes Elektrofahrzeug für Ridehailing-Services“ werden und auf der eigenen Small Vehicle Platform basieren, die Arrival bereits vor einigen Monaten in einer Investorenpräsentation im Vorfeld seines kürzlichen Börsengangs erwähnt hatte. Technische Daten gibt es noch keine, allerdings veröffentlicht Arrival einige Renderings zu dem geplanten Fahrzeug.

Demnach verfolgt Arrival beim Design einen relativ minimalistischen Ansatz – ähnlich wie bei den beiden bereits angekündigten E-Fahrzeugen des Startups, den Arrival Van und den Arrival Bus. Erst Anfang März hatte Arrival die aktuelle Version seines E-Vans vorgestellt und dabei auch einige technische Daten genannt. Dabei unterscheidet sich die seriennahe Version deutlich von den 2020 gezeigten Renderings. Kurz nach dem Van im Sommer soll dann ab Herbst der erste E-Bus von Arrival in den Test-Einsatz gehen – bei dem Betreiber First Bus im Vereinigten Königreich.

Doch zurück zur nun angekündigten Kooperation mit Uber: Bei der Entwicklung des Arrival Car sollen die Fahrer von Uber am Designprozess beteiligt werden, „um sicherzustellen, dass dieses neue Fahrzeug ihren Bedürfnissen entspricht“. Das endgültige Design soll noch vor Jahresende enthüllt werden. Das Portal „Electrek“ berichtet allerdings unter Berufung auf direkte Angaben von Arrival, dass das Arrival Car derzeit nicht als exklusives Fahrzeug für Uber bestimmt ist.

Die britisch-amerikanische Zusammenarbeit ist jedoch ohnehin nicht auf das geplante Fahrzeug limitiert: In einer Absichtserklärung haben Arrival und Uber fixiert, dass sie auch eine strategische Partnerschaft in Schlüsselmärkten wie Großbritannien, der Europäischen Union und den USA ausloten. Präziser werden sie dabei allerdings nicht.

Uber plant bekanntlich, bis 2030 zu einer vollständig elektrischen Mobilitätsplattform in ganz Nordamerika und Europa zu werden. In London soll dieser Schritt bereits 2025 vollzogen sein. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen ein Budget von gut 135 Millionen Pfund aufgelegt, um Uber-Fahrern in der britischen Hauptstadt den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu erleichtern. „Unser Fokus liegt jetzt darauf, die Fahrer zu ermutigen, dieses Geld zu nutzen, um ihnen beim Umstieg auf ein Elektrofahrzeug zu helfen. Unsere Partnerschaft mit Arrival wird uns dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen“, äußert Jamie Heywood, Uber-Regionalmanager für Nord- und Osteuropa.

Arrivals größter öffentlicher Auftrag umfasst bis dato bis zu 10.000 Transporter für den Zustelldienst UPS, der (ebenso wie Hyundai-Kia) auch Anteile an Arrival besitzt. „Wir haben eine großartige Partnerschaft mit UPS (…) und wir hoffen, diesen Erfolg mit Uber zu wiederholen, während wir das bestmögliche Produkt für Ride Hailing entwickeln“, äußert Tom Elvidge, Arrival Senior Vice President und ehemaliger Manager bei Uber.

Die Briten befinden sich in der investitionsintensiven Entwicklungs- und Produktions-Anlaufphase. Ihren 2020 angekündigten SPAC-Börsengang vollzogen sie Ende März, was einen Bruttoerlös von circa 660 Millionen Dollar in die Kassen spülte. Mittel, die für erste Fahrzeug-Lieferungen und den Ausbau von Arrivals geplanten, neuartigen „Mikrofabriken“ verwenden werden sollen.

Arrival hatte im März 2020 sein Produktionswerk in Bichester bezogen – hierbei handelt es sich noch um ein klassisches Werk, keine Mikrofabrik. Dieses Werk hat Arrival nur gemietet. Dort sollen die UPS-Lieferwagen für die europäischen Märkte gebaut werden.
reuters.com, electrek.co, theverge.com, arrival.com

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