Ordnungsamt Dresden: Im ID.3-Septett auf Dienstrunde
Die Stadt Dresden hat sieben VW ID.3 als Dienstautos für ihr Ordnungsamt beschafft. Den Stromern werden jährlich 22.500 Kilometer im Stadtverkehr zugetraut. Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel ist es wichtig, durch den Einsatz der Elektro-Pkw beim Thema Klimaschutz mit gutem Beispiel voranzugehen.
Die Adresse des Ordnungsamts in der Theaterstraße 11 ist nur einen Steinwurf von der Semperoper und dem Dresdner Zwinger gelegen. Das Gebäude der Stadtverwaltung gehört zu den restaurierten Bauwerken der Dresdner Vorkriegsmoderne. In der Landeshauptstadt ist der Komplex als Stadthaus Dresden geläufig. Im Innenhof trifft die historische Fassade auf hochmodernes Equipment: Bereits seit Januar 2019 sind auf Parkplätzen im Hof elf Ladepunkte installiert, die nun von ebenfalls elf Stromern des Ordnungsamts frequentiert werden. Sieben neuen VW ID.3 sei Dank.
Mit der Beschaffung des Septetts baut das Amt auf die guten Erfahrungen mit seinen vier Debütstromern – allesamt VW e-Golf – auf, die bei den Ordnungshütern seit 2019 im Dienst – und bei den Mitarbeitern sehr beliebt sind. Es handelt sich um die ersten ID.3-Fahrzeuge in der gesamten, mehr als 750 Fahrzeuge umfassenden Flotte der Dresdener Verwaltung. Sie sind zunächst für 24 Monate geleast und werden künftig von den Mitarbeitern der Verkehrsüberwachung und des Stadtordnungsdienstes genutzt. Die anderen Abteilungen des Ordnungsamts fahren weiter e-Golf, sprich die Kollegen des Sachgebiets Zentraler Innendienst des Gemeindlichen Vollzugsdienstes und die Abteilungen Gewerbe- und Sicherheitsangelegenheiten.
Die Übergabe der ID.3 erfolgte dieser Tage an der Gläsernen Manufaktur in Dresden, wo Volkswagen Ende Januar mit der Serienproduktion des ID.3 begonnen hat. Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel betont, dass die Stadtverwaltung mit gutem Beispiel vorangehe, gerade auch was den Klimaschutz betreffe. „Indem wir in unserem Fuhrpark auf emissionsarme Antriebstechnologien setzen, tragen wir dazu bei, die städtischen Klimaziele zu erreichen.“ Der Gesamtfuhrpark des Ordnungsamtes umfasst aktuell 21 Fahrzeuge, darunter sowohl Pkw als auch Kleinbusse. Mit elf Autos verfügt nun die Hälfte über einen elektrischen Antrieb.
Die Fahrzeugbeschaffung erfolgt beim Ordnungsamt unter dem Gesichtspunkt hoher Kilometerzahlen, die beim täglichen Diensteinsatz zurückgelegt werden. Daher kommt nach Meinung von Detlef Sittel der positive Effekt des klimafreundlichen Antriebs in seiner Behörde besonders zum Tragen: „Voraussichtlich werden mit jedem der sieben VW ID.3-Dienstwagen jährlich rund 22.500 Kilometer im Stadtverkehr zurückgelegt. Der Wechsel auf elektrische Fahrzeuge führt zu eingesparten Kohlenstoffdioxid-Emissionen von etwa 40 Prozent gegenüber einem vergleichbaren Dieselfahrzeug über den gesamten Lebenszyklus.“
Geladen wird wie oben erwähnt an einer eigenen Ladeanlage im Innenhof des Dienstgebäudes. Aktuell stehen dort elf Ladepunkte à 11 kW mit jeweils angeschlagenem Ladekabel zur Verfügung, die sich auf fünf Doppel- und eine Einzelladesäule von Hersteller Walther Werke verteilen. Zur Schonung des Netzanschlusses sind sie allesamt in ein lokales Lade- und Lastmanagement eingebunden.
Sobald die E-Fahrzeuge im Innenhof geparkt sind, werden sie an die Stromversorgung angeschlossen. Für jedes Elektroauto ist ein Ladepunkt vorhanden. „Damit wird gewährleistet, dass geplante Kontrollen und Einsätze nicht an einem zu niedrigen Akkuladestand scheitern. Dieses Vorgehen hat sich in der Vergangenheit bewährt“, äußert Detlef Sittel. Grundsätzlich sei die Ladeinfrastruktur so ausgelegt, dass sie erweiterbar ist. Allerdings ist der Platz für Stellflächen im Innenhof limitiert. Aber bis dato plant das Ordnungsamt ohnehin erst einmal keine weiteren E-Fahrzeug-Neuzugänge.
Grundsätzlich unterscheidet sich die Beschaffung in der öffentlichen Verwaltung von der in privatwirtschaftlichen Strukturen. Verwaltungen sind zu Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit angehalten, der Bedarf an neuen Fahrzeugen wird deshalb ausgeschrieben. Auch die Politik kann Vorgaben machen. In der Landeshauptstadt Dresden ist das der Fall: Im Pkw-Bereich gilt seit 2018 die Regel, dass bei Neu- beziehungsweise Ersatzbeschaffungen von Pkw generell Elektro- oder Hybrid-Fahrzeuge vorzusehen sind. Nur in begründeten Ausnahmefällen – etwa bei erhöhten Reichweitenbedarf oder der unabdingbaren Einsatzbereitschaft im Katastrophenfall – dürfen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor weiterhin beschafft werden.
Da das Ordnungsamt im Gegensatz etwa zur Polizei keine Einsatzfahrzeuge im engeren Sinne braucht, erfüllen die Volkswagen-Stromer nach Angaben der Stadtverwaltung alle Anforderungen des Dienstalltags. Das neue ID.3-Septett sei das Resultat des oben beschriebenen Ausschreibungsprozesses – kurzum: Sie waren das wirtschaftlichste Angebot.
Die gesamte Dresdner Stadtverwaltung kommt auf mehr als 750 Fahrzeuge, darunter aber nur etwa 200 Pkw. Aktuell sind alles in allem 28 Elektro- und vier Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge auf die Landeshauptstadt Dresden zugelassen. Drei weitere E-Fahrzeuge sind bestellt, bei drei weiteren werden derzeit die finanziellen Grundlagen geklärt. Ein Hindernis bei der weiteren Elektrifizierung: „Bei Lkw und Spezialfahrzeugen existieren noch keine oder kaum Angebote im Elektrobereich“, bedauert das Verwaltungsteam.
Bei der Ladeinfrastruktur für die Flotte der Landeshauptstadt legt die Kernverwaltung flankiert von den Eigenbetrieben und kommunalen Einrichtungen der Stadt aber weiterhin viel Tempo an den Tag. So sind am Städtischen Klinikum 40 Ladepunkte an drei Standorten inklusive eines Batteriespeichers zur Netzintegration geplant. Das Bauvorhaben hat vor Kurzem begonnen und soll bis März 2022 abgeschlossen sein. Daneben werden bis kommenden Monat zwölf Ladepunkte am Klärwerk Kaditz installiert. Bis Juni 2022 sind ferner bis zu 20 Ladepunkte für das Straßen- und Tiefbauamt, das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt sowie das Gesundheitsamt geplant.
2 Kommentare