Nikola Motor erhält Absichtserklärung zu potenziellem Großauftrag

Nikola, dem US-Entwickler von Elektro-Trucks, winkt ein Auftrag zur Lieferung von insgesamt 100 BEV- und FCEV-Lkw an Total Transportation Services. Zumindest wurde laut einer Mitteilung von Nikola jetzt eine entsprechende Absichtserklärung mit dem Logistikunternehmen unterzeichnet.

Total Transportation Services Inc (TSSI) bedient die kalifornischen Häfen von Los Angeles und Long Beach. Geplant ist zunächst ein Pilotprojekt mit je zwei BEV- und FCEV-Trucks, das in der ersten Jahreshälfte 2022 beginnen soll. Werden die Erwartungen von TSSI aus dem Testbetrieb erfüllt, könnten gemäß dem Letter of Intent im weiteren Jahresverlauf 30 BEV-Trucks und im Jahr 2023 dann 70 FCEV-Trucks folgen.

Bei den Fahrzeugen handelt es sich um den Nikola Tre – eine Klasse-8-Zugmaschine – in der BEV- und FCEV-Ausführung. Der Batterie-elektrische Tre ist auf den lokalen Einsatz und eine Reichweite von 350 Meilen (563 Kilometer) ausgelegt. Der Nikola Tre FCEV soll auf eine Reichweite von 500 Meilen oder 804 Kilometern kommen.

TSSI geht es dabei nicht um Langstreckenfahrten, sondern Zubringer von und in die Häfen – aber viele Touren an einem Tag ohne Pause. „Die Nikola Tre-Lkw sind genau die Art emissionsfreier Lösung, die wir im Hafen einsetzen müssen“, sagt Vic LaRosa, Präsident von TTSI. „Unsere Lkw sind 18 bis 20 Stunden am Tag in Betrieb, sodass die Vorteile des Nikola-Portfolios perfekt zu unseren Anforderungen passen. Die erwartete Verfügbarkeit des BEV entspricht unserem Wunsch, unsere Nachhaltigkeitsziele schnell zu erreichen, und das FCEV ist ideal für Anwendungen mit größerer Reichweite.“

Laut TTSI fahren pro Monat 13.000 bis 14.000 Lastwagen die Häfen Hafen von Los Angeles und Long Beach an und stoßen jährlich etwa 2.600 Tonnen Stickoxide aus – zum CO2-Ausstoß werden keine Angaben gemacht. Der Einsatz von E-Lkw an dieser Stelle könne laut Nikola „einen signifikanten Einfluss auf den Übergang zu einem nachhaltigen Transport“ in Kalifornien haben.

Noch steht hinter dem Deal aber ein großes Fragezeichen: „Die Zusammenarbeit unterliegt der Aushandlung und Ausführung endgültiger Vereinbarungen, die für die Parteien akzeptabel sind“, so Nikola in der Mitteilung. An einer anderen Stelle wird zudem angedeutet, dass die Pläne von TSSI auch an dem Erhalt „bestimmter“ Förderungen der Regierung abhängen.

Nikola hatte im August 2020 bereits einen Großauftrag über 2.500 Batterie-elektrisch angetriebene Müllfahrzeuge erhalten, musste aber Anfang 2021 einräumen, dass diese Bestellung auf Betreiben beider Seiten storniert wurde. Zwischen dem Erhalt des damaligen Auftrags und der Stornierung lagen turbulente Monate – vom geplanten Einstieg von General Motors, über Manipulationsvorwürfe, den Rücktritt von CEO und Gründer Trevor Milton sowie das Scheitern der Pläne mit GM.
nikolamotor.com

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