Porsche beginnt Straßentests mit Elektro-Macan

Getarnte Prototypen des vollelektrischen Macan haben nach ersten Testfahrten auf dem Prüfgelände des Porsche-Entwicklungszentrums in Weissach nun erstmals das Werksgelände verlassen. Die Markteinführung für den E-Macan, der als erster Porsche auf der zusammen mit Audi entwickelten Premium Platform Electric (PPE) entsteht, kündigt Porsche nun für 2023 an.

Zum Produktionsbeginn des e-Macan, der wie berichtet in Leipzig gebaut wird, macht Porsche in der Mitteilung wie bisher Aussagen – wahrscheinlich ist jedoch im Laufe des Jahres 2022. Ebenfalls im kommenden Jahr soll die Fertigung des ebenfalls auf der PPE basierenden E-SUV Audi Q6 e-tron im Audi-Stammwerk Ingolstadt anlaufen.

Beim elektrischen Macan hat Porsche im bisherigen Entwicklungsprozess vor allem auf virtuelle Probefahrten gesetzt. „Die Erprobung im realen Umfeld beginnt und ist einer der wichtigsten Meilensteine im Entwicklungsprozess“, sagt Entwicklungsvorstand Michael Steiner. Mit der digitalen Erprobung will Porsche nach eigenen Angaben nicht nur Zeit und Geld sparen, sondern auch die Umwelt schonen – es müssen weniger Prototypen gebaut und weniger Kilometer gefahren werden.

Wie Porsche mitteilt, gebe es 20 digitale Prototypen für Simulationen in den verschiedenen Entwicklungskategorien wie beispielsweise Aerodynamik, Energiemanagement, Bedienung oder Akustik. Die Aerodynamiker arbeiten seit vier Jahren an dem digitalen Modell, um den Luftwiderstand zugunsten der Reichweite zu senken. Bei dem Luftfluss über und durch das Fahrzeug spielt auch die Kühlung eine wichtige Rolle – nicht nur das Temperaturfenster der E-Komponenten ist im Vergleich zum Verbrenner anders (20 bis 70. statt 90 bis 120 Grad), sondern auch die Verteilung im Auto. Treten beim Verbrenner die Temperatur-Peaks beim Fahren auf, ist beim Elektroauto das Schnellladen im Stand eine der Situationen, bei der die Kühlung optimal reguliert werden muss.

Auf Grundlage der digital gewonnenen Daten wurden dann die ersten Prototypen aufgebaut. „Die Dauererprobung auf abgesperrten Prüfgeländen und öffentlicher Straße unter realen Bedingungen ist nach wie vor unverzichtbar, um die Fahrzeugstruktur, die Betriebsfestigkeit und die Zuverlässigkeit von Hardware, Software und aller Funktionen nach unseren hohen Qualitätsmaßstäben abzusichern“, so Steiner.

Für die Produktion in Leipzig hatte Porsche bereits im vergangenen Jahr einen neuen Karosseriebau errichtet. In der Sommerpause wurde zudem die Endmontage für die Fertigung von Elektroautos angepasst. Im Oktober hat der Zulieferer Dräxlmaier zudem Richtfest für die Batteriemontage in Leipzig gefeiert – wie schon beim Taycan in Zuffenhausen montiert der Zulieferer die Batterien in der Nähe des Werks und liefert diese ans Band.

Bevor der vollelektrische Macan auf den Markt kommt, wird Porsche im Laufe dieses Jahres ein weiteres Nachfolgemodell des aktuellen Macan mit konventionellem Antrieb vorstellen – vermutlich ein ausführliches Facelift der derzeitigen Baureihe. Die neuen Macan-Modelle mit Verbrennungsmotor sollen künftig parallel zum vollelektrischen Macan angeboten werden. „In Europa steigt die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen kontinuierlich“, sagt Steiner. „Das Entwicklungstempo in den Weltregionen in Bezug auf die Elektromobilität ist jedoch unterschiedlich.“
porsche.com

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