Elkem gründet Batteriematerial-Tochter Vianode

Der norwegische Metallproduzent Elkem hat unter dem Namen Vianode ein eigenständiges Tochterunternehmen für die Entwicklung und Herstellung von Anodenmaterialien für E-Auto-Batterien gegründet. Einen potenziellen Großkunden gibt es bereits.

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Im norwegischen Kristiansand hat Elkem mit der Pilotproduktion im industriellen Maßstab für Kunden begonnen und mit mehreren Batteriezellenherstellern Qualifizierungsprozesse gestartet. Gegründet wurde Vianode zwar als 100-prozentige Tochtergesellschaft von Elkem, der Metallkonzern ist aber offen für Partner – man lade „derzeit externe Industrie- und Finanzpartner zur Teilnahme ein“.

Noch 2021 soll die Investitionsentscheidung für eine große Produktionsstätte fallen. „Durch die Etablierung von Vianode als engagiertes Unternehmen für fortschrittliche Batteriematerialien stellen wir sicher, dass wir uns voll und ganz auf die Entwicklung dieses Geschäfts konzentrieren und das große Batteriewerk auf eine geplante endgültige Investitionsentscheidung im Jahr 2021 vorbereiten“ , sagt Michael Koenig, CEO von Elkem. Dieses könnte im Herøya Industrial Park nahe Porsgrunn entstehen – also zwischen Kristiansand und Oslo gelegen.

„Die Erfahrungen aus dem Betrieb des Industriepiloten werden für den Bau der Großanlage für Batteriematerialien im Herøya Industrial Park von entscheidender Bedeutung sein“, sagt Chris York, Vice President bei Vianode. „Dies ist der erste Schritt zum Aufbau eines weltweit führenden Herstellers von fortschrittlichen Batteriematerialien.

Fortschrittlich soll hier laut dem Unternehmen auch nachhaltiger heißen. Gegenüber einer konventionellen Produktion von Anodenmaterialien will Vianode die Emissionen um mehr als 90 Prozent senken. „Anodenmaterialien sind heute einer der größten Treibhausgasemissionsverursacher bei der Herstellung von Batteriezellen“, sagt Stian Madshus, Vice President und General Manager Europe bei Vianode. Details zu dem Prozess nennt Vianode aber nicht.

Auch zu den genauen Investitionsbudgets macht Elkem keine Angaben. In der Mitteilung gibt das Unternehmen aber an, dass die Intestitionsentscheidung für ein großes Batteriematerialwerk in Norwegen „wettbewerbsfähige öffentliche Unterstützungsmechanismen und eine unterstützende Regierungspolitik“ erfordere. Vianoda hat bereits zehn Millionen Kronen, umgerechnet eine Million Euro, von der Regierung als Förderung erhalten. In den kommenden Monaten würden bei der zuständigen Behörde „weitere Anträge in Bezug auf die Großanlage eingereicht“.

Elkem hatte im vergangenen Herbst ein Memorandum of Understanding mit Freyr für die Belieferung mit Anoden-Aktivmaterialien für die künftige Freyr-Fabrik geschlossen. Die geplante Zellfabrik im norwegischen Rana soll auf eine Jahreskapazität von 32 GWh kommen.

Update 02.08.2021: Vianode hat angekündigt, ein weiteres Gebäude im Industriepark Herøya in Porsgrunn zu mieten. Dadurch kann die dortige Produktionskapazität für Graphit zum Einsatz in E-Auto-Akkus um zusätzliche 5.000 auf insgesamt 60.000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden.

In dem Gebäude soll eine sogenannte „Fast-Track-Anlage“ errichtet werden. Damit will Vianode nach eigenen Angaben „der starken Nachfrage der Kunden gerecht werden und die Markteinführungszeit verkürzen“. „Wir sehen, dass die Marktbeschleunigung früher als erwartet größere Mengen industriell hergestellter Materialien benötigt“, sagt Chris York, Vice President von Vianode.
cision.com, cision.com (Update)

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