China: April-Verkäufe von BYD, Nio und Xpeng legen zu

Die Elektroauto-Verkäufe der chinesischen Hersteller BYD, Nio und Xpeng haben im April deutlich zugelegt. Besonders die beiden Startups konnten ihre Verkäufe deutlich steigern. Etwas verwirrende Zahlen für den April kommen hingegen von Tesla.

Die China Passenger Car Association (CPCA) hatte zunächst 25.845 verkaufte Model 3 und Model Y in China gemeldet und 14.174 exportierte Fahrzeuge. Das hätte mit kumulierten 40.019 Fahrzeugen einen sehr guten Monat bedeutet. Später bestätigten jedoch die CPCA und Tesla China, dass in den 25.845 Fahrzeugen die exportierten Exemplare bereits mit eingerechnet waren. Tesla hatte also nur 11.671 Model 3 und Model Y verkauft, der Großteil der im April gebauten Fahrzeuge ging in den Export.

Wie zudem von einigen Twitter-Usern unter Berufung auf die chinesische PR-Abteilung von Tesla schreiben, ist die Produktionslinie für das Model Y für zwei Wochen heruntergefahren worden. Gründe hierfür werden nicht genannt. Die Produktionsunterbrechung könnte entweder mit Erweiterungen oder Anpassungen an der Produktionslinie zusammenhängen oder mit fehlenden Teilen – etwa den derzeit besonders gefragten Halbleitern. Bestätigt sind diese Angaben aber nicht.

Dennoch erklärt der vorübergehende Produktionsstopp beim Model Y teilweise die schwachen China-Verkäufe von Tesla: Das Model Y ist nach wie vor gefragt, während vom Model 3 bereits ein Teil der Produktion exportiert wird.

Der Rückgang bei Tesla – im März waren es noch 18.319 Fahrzeuge – sorgt dafür, dass im April BYD nicht nur bei dem gesamten Absatz der New Energy Vehicles vor Tesla liegt, sondern auch nur beim Vergleich der Batterie-elektrischen Fahrzeuge: Im April verkaufte BYD 16.114 BEV (+62 Prozent gegenüber dem April 2020, aber 1,1 Prozent weniger als im März. Dazu kamen noch 8.920 Plug-in-Hybride (+288 Prozent YoY, +26 Prozent MoM), was somit zu einem NEV-Absatz von 25.662 elektrifizierten Fahrzeugen führt. Das sind 97,5 Prozent mehr als im April 2020 und sechs Prozent mehr als im März 2021.

Positive Zahlen haben auch die beiden Startups Nio und Xpeng gemeldet: Genau 7.102 Elektroautos hat Nio im April ausgeliefert – 125,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Nio gibt zwar an, ebenfalls von dem Chip-Mangel betroffen zu sein, konnte aber zum dritten Mal in diesem Jahr mehr als 7.000 Fahrzeuge in einem Monat ausliefern. Nur im Februar wurde diese Marke nicht erreicht. Der Großteil des Absatzes (5.579 Einheiten) entfiel dabei auf die kleineren SUV-Modelle ES6 und EC6, der größere ES8 kam auf 1.523 Auslieferungen.

Konkurrent Xpeng kam auf 5.147 E-Auto-Auslieferungen im April und einen Zuwachs um 285 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat. Im laufenden Jahr hat Xpeng somit 18.487 Fahrzeuge ausgeliefert, ein Plus von 413 Prozent gegenüber den ersten vier Monaten des Jahres 2020. Im April waren auch die ersten Auslieferungen des P7 Wing Edition (mit Flügeltüren) und des G3 mit LFP-Batterien enthalten – detaillierte Zahlen hierzu nennt Xpeng nicht, nur die gesamte Verteilung zwischen den beiden Baureihen. Es waren 2.995 P7 und 2.152 G3. Im Mai sollen dann auch die ersten P7 mit LFP-Batterien ausgeliefert werden.

Auch im April setzte das Joint Venture GM-Wuling die positive Absatz-Entwicklung fort – vor allem wegen eines einzigen Modells. Von dem E-Kleinstwagen HongGuang Mini EV wurden im vergangenen Monat 26.592 Exemplare abgesetzt. Zum Vergleich: Die ebenfalls beliebten Modelle Tesla Model 3 und BYD Han BEV kommen lediglich auf 6.264 bzw. 5.746 Verkäufe.

Der Absatz könnte des HongGuang Mini EV aber bald einen Dämpfer erhalten: In China macht das Gerüchte die Runde, dass die Stadtregierung von Shanghai die Vergabe von kostenlosen Nummernschildern für günstige Elektroautos mit einem Preis von unter 100.000 Yuan (rund 12.800 Euro) stoppen wolle. Damit würden der HongGuang Mini EV und die Elektroautos von Ora deutlich weniger attraktiv. Offiziell bestätigt ist diese Regelung aber noch nicht.
insideevs.com (Tesla), gasgoo.com (BYD), nio.com (Nio), xiaopeng.com (Xpeng), insideevs.com (GM-Wuling), scmp.com (Shanghai-Gerüchte)

2 Kommentare

zu „China: April-Verkäufe von BYD, Nio und Xpeng legen zu“
GaSt
18.05.2021 um 16:13
Wie sieht es eigentlich mit dem Absatz von VW-EV's in China aus? Sind deren Zahlen noch so niedrig, dass man sie nicht erwähnen braucht?
Sebastian Schaal
18.05.2021 um 16:40
Noch werden die Zahlen von FAW-VW und SAIC-VW nicht gesondert ausgewiesen. Sobald sich das ändert, werden wir das natürlich in unsere China-Übersicht aufnehmen. Aktuell überwiegen bei VW in China aber noch die Verbenner-Zulassungen, da der ID.4 als erstes MEB-Modell in China erst seit Ende März verkauft wird. https://www.electrive.net/2021/03/29/china-vw-id-4-x-von-saic-vw-feiert-marktpremiere/Viele Grüße Sebastian Schaal.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch