eMobility update: Serienproduktion Mercedes EQS, Zellfabrik in Salzgitter, neue Ladesäulenverordnung
Herzlich willkommen zum „eMobility Update“. Mit diesen Themen starten wir nach der Pause über Himmelfahrt in die neue Woche: Mercedes startet Serienproduktion des EQS ++ BMW will Elektro-Quote steigern ++ QuantumScape prüft Zellfabrik in Salzgitter ++ Kabinett beschließt neue Ladesäulenverordnung ++ Und Tesla stoppt Shanghai-Ausbau.
#1 – Mercedes produziert EQS in Serie
In der Factory 56 im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen ist dieser Tage die Fertigung der Elektro-Limousine EQS angelaufen. In dem Werk werden bereits die neue S-Klasse, deren Langversion und die Maybach-Variante der S-Klasse gebaut. Der Mitte April vorgestellte EQS kommt damit als viertes und erstes vollelektrisches Modell hinzu. Es ist nicht weniger als das neue Elektro-Flaggschiff der Marke. Zu den geplanten Stückzahlen macht Daimler allerdings bis dato keine Angaben. Die Factory 56 wurde speziell für die Fertigung der S-Klasse und des EQS gebaut und konnte somit von Anfang an auf Nachhaltigkeit und die Anforderungen der beiden Modelle ausgelegt werden.
#2 – BMW will Elektro-Absatz steigern
Die BMW Group will den Ausstoß von über 200 Millionen Tonnen CO2 vermeiden – und zwar bis 2030. Das hat der Autokonzern auf seiner Hauptversammlung angekündigt. Um dieses Ziel zu erreichen, soll nicht nur der Antriebsmix sauberer werden, sondern auch Faktoren wie die Produktion und das Recycling der Fahrzeuge. Auf Basis seiner aktuellen Markterwartungen geht BMW nunmehr davon aus, dass im Jahr 2030 mindestens 50 Prozent des weltweiten Absatzes aus vollelektrischen Fahrzeugen bestehen wird. In den kommenden zehn Jahren sollen somit insgesamt etwa zehn Millionen Elektroautos auf die Straße gebracht werden.
#3 – QuantumScape-Zellfabrik in Salzgitter?
Der Batterie-Hersteller QuantumScape will offenbar zusammen mit Volkswagen in Salzgitter künftig Feststoffbatterien produzieren. Gemäß einer Vereinbarung der beiden Unternehmen soll noch in diesem Jahr der Standort für diese Pilotanlage festgelegt werden. Wie QuantumScape mitteilt, werde derzeit Salzgitter in Betracht gezogen. Die Produktionsanlage soll anfangs auf eine Kapazität von einer Gigawattstunde kommen. Diese würde später für die Serienfertigung schrittweise auf insgesamt 21 Gigawattstunden ausgebaut werden. Trotz der Mitteilung seines Partners QuantumScape betont Volkswagen, dass es bisher keine finale Entscheidung zum Aufbau einer Pilotanlage für Feststoffzellen in Salzgitter gebe.
#4 – Kartenterminals an Ladestationen
Die Bundesregierung hat endlich die Novellierung der Ladesäulenverordnung auf den Weg gebracht. Dabei gab es eine überraschende Entwicklung: Die Änderung sieht vor, dass Ladesäulenbetreiber ab Juli 2023 eine kontaktlose Zahlung anbieten müssen – und zwar mittels gängiger Debit- und Kreditkarten als Mindest-Standard. Die beschlossene Regelung zum einheitlichen Bezahlsystem gilt für alle Ladesäulen, die ab dem 1. Juli 2023 in Betrieb genommen werden. Für bestehende Säulen gilt ein Bestandsschutz: Sie müssen nicht nachgerüstet werden. „Damit die E-Mobilität sich auf breiter Front durchsetzt, müssen wir nicht nur die Autos fördern, sondern auch das Laden und Bezahlen einfach und unkompliziert gestalten“, sagt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Konkret müssen Ladesäulen, die ab dem Stichtag 1. Juli 2023 in Betrieb genommen werden, über ein Kartenlesegerät und ein PIN-Pad zur Eingabe der Geheimnummer verfügen. In einem Infopapier zu der Verordnung heißt es, dass mehrere Ladepunkte über ein „gemeinsam genutztes Terminal zur Authentifizierung und Durchführung des Zahlungsvorgangs in unmittelbarer Nähe verfügen“ können.
#5 – Tesla stoppt Shanghai-Ausbau
Tesla hat offenbar Pläne zum Ausbau seiner Gigafactory in China vorerst auf Eis gelegt. Eigentlich sollte das Werk in Shanghai zu einem globalen Exportzentrum werden. Hintergrund ist angeblich die schwierige politische Lage zwischen China und den USA. Das schreibt die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Derzeit werden 25 Prozent Zölle auf importierte chinesische Elektroautos erhoben – zusätzlich zu den bestehenden Abgaben, die unter dem früheren US-Präsidenten Donald Trump eingeführt worden sind. Autos aus China in die USA zu verschiffen, macht für Tesla also keinen Sinn. Nun soll der Anteil der chinesischen Produktion begrenzt werden.
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