Opel präsentiert BZ-Transporter Vivaro-e Hydrogen
Opel hat die Brennstoffzellen-Variante seines Transporter-Modells Vivaro vorgestellt. Den Vivaro-e Hydrogen soll es in zwei Längen geben, die ersten Fahrzeuge sollen ab Herbst an Flottenkunden ausgeliefert werden.
Nachdem der Stellantis-Konzern im Frühjahr angekündigt hatte, noch in diesem Jahr drei E-Transporter von Opel, Peugeot und Citroën auch mit einem Brennstoffzellen-System anzubieten, hat Opel nun seine Variante präsentiert: Der Opel Vivaro-e Hydrogen verfügt über einen Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb mit extern ladbarer Batterie und soll mit einer Tankfüllung mehr als 400 Kilometer weit fahren können (gemäß WLTP).
Der Vivaro-e Hydrogen basiert auf dem Batterie-elektrischen Transporter Vivaro-e und übernimmt den bekannten 100-kW-Antrieb, der in zahlreichen Modellen von Opel, Peugeot, DS und Citroën eingesetzt wird. Der BZ-Transporter wird nur in den Längen M und L verfügbar sein (4,96 und 5,30 Meter). Die Länge S (4,60 Meter) fehlt hier – da diese Version über einen kürzeren Radstand verfügt, bietet Opel im Batterie-elektrischen Vivaro-e S auch nur die 50-kWh-Batterie an, während die längeren Versionen M und L auch optional mit 75 kWh erhältlich sind.
Den zusätzlichen Platz benötigen die Wasserstoff-Tanks, die im Unterboden anstelle der 75-kWh-Batterie verbaut werden. Die Tanks fassen 4,4 Kilogramm Wasserstoff und sollen für rund 400 Kilometer Reichweite sorgen. Die Tanks stammen vom französischen Zulieferer Faurecia, die Brennstoffzelle von Symbio – einem 2019 gegründeten Joint Venture von Faurecia und Michelin.
Während bei der Ankündigung noch keine Leistungsdaten zu der Brennstoffzelle genannt wurden, holt Opel dies nun nach. Die Symbio-Entwicklung soll auf eine Leistung von 45 kW kommen, laut Opel „genug Power für die kontinuierliche Fahrt auf der Autobahn“. Der kurzfristige Leistungsbedarf beim Beschleunigen (der bei einem Fahrzeug dieser Größe je nach Beladung schnell bei 90 kW und mehr liegen kann), wird über die Batterie abgedeckt.
Im Vivaro-e Hydrogen ist das mehr als eine kleine Puffer-Batterie, der Hochvolt-Speicher verfügt über einen Energiegehalt von 10,5 kWh. Zudem kann die Batterie anders als bei den meisten FCEV auch per Kabel geladen werden – mit 11 kW in 60 Minuten. Die Batterie selbst ist unter den Vordersitzen verbaut und im Kern aus Plug-in-Hybrid-Modellen bekannt.
Von dem Konzept einer großen Pufferbatterie und einer Brennstoffzelle, deren Leistung deutlich unter der Antriebsleistung liegt, versprechen sich die Rüsselsheimer einen schonenden Betrieb: So arbeite das Brennstoffzellensystem stets unter optimalen Betriebsbedingungen, was die Lebensdauer erhöhe.
Während der Batterie-elektrische Vivaro-e entweder über Nacht laden kann oder ab und zu an eine Schnellladesäule muss (45 Minuten auf 80 Prozent bei der großen Batterie), sieht Opel die Wasserstoff-Version als „ideale Lösung für Kunden, die mit ihrem Transporter emissionsfrei weite Strecken absolvieren wollen oder durch ihr Geschäftsmodell auf schnelles Auftanken an der Tankstelle angewiesen seien. Diese soll drei Minuten dauern.
„Wasserstoff ist eine zukunftsweisende Lösung für ein effizientes Energiesystem frei von fossilen Kraftstoffen“, sagt Opel-Chef Michael Lohscheller. „Wir haben mehr als 20 Jahre Erfahrung bei der Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeugen. Dieses Antriebssystem verbindet alle Vorzüge von Null-Emissionen, hoher Reichweite und kurzem Tankstopp.“
Je nach gewählter Länge liegt das Ladevolumen bei 5,3 oder 6,1 Kubikmetern – also genau den Werten der Batterie- oder Dieselversion. Die Nutzlast gibt Opel mit bis zu 1.100 Kilogramm an. Zur Anhängelast des BZ-Transporters macht Opel in der Mitteilung keine Angaben.
Gefertigt wird der Vivaro-e Hydrogen bei Opel Special Vehicles (OSV) in Rüsselsheim. Am Opel-Stammsitz befindet sich auch das globale „Kompetenzzentrum Wasserstoff & Brennstoffzellen“ des Mutterkonzerns Stellantis.
Preise für den Vivaro-e Hydrogen nennt Opel noch nicht.
opel.com
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