Zweiter LFP-Zelllieferant für Tesla?
Der chinesische Batteriehersteller EVE Energy könnte nach CATL zum zweiten Zulieferer von LFP-Zellen für Tesla werden. Laut einem Medienbericht seien entsprechende Gespräche zwischen Tesla und EVE Energy bereits weit fortgeschritten.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters von Insidern erfahren haben will, sollen die Gespräche im dritten Quartal 2021 abgeschlossen werden. Dabei soll es um die Belieferung der Giga Shanghai gehen. Wie einer der Insider angab, soll EVE bereits im Endstadium von Produkttests für Tesla sein.
Weder Tesla noch EVE Energy antworteten auf entsprechende Reuters-Anfragen mit Bitte um Stellungnahme. EVE Energy hat sich auf die Entwicklung und Produktion von LFP-Zellen spezialisiert.
Im Rahmen des Battery Day im September 2020 hatte Tesla-CEO Elon Musk angekündigt, verstärkt auf LFP-Batterien setzen zu wollen. Dabei geht es vor allem um die „Standard Range“-Modelle, bei denen die robusten Lithiumeisenphosphat-Batterien eingesetzt werden sollen. LFP-Batterien verfügen zwar über eine geringere Energiedichte – und damit eine geringere Reichweite bei den gleichen Abmessungen der Batterien – sind aber wegen des Einsatzes von Eisen anstelle teurerer Materialien wie Nickel, Mangan oder Kobalt deutlich günstiger.
Bei den „Long Range“- oder „Performance“-Varianten sollen weiterhin NMC-Akkus verbaut werden, jedoch mit sinkendem Kobalt-Anteil. Je nach Auslegung des Modells sollen dann Kathoden mit hohem Nickel- oder Mangan-Anteil verbaut werden. Da bei Nickel die Nachfrage derzeit deutlich schneller anzieht als die Abbau-Kapazitäten, könnten Lieferengpässe und steigende Preise die Produktion von Volumenmodellen einschränken – deshalb der Fokus auf LFP-Zellen bei den „Standard Range“-Fahrzeugen.
Aber auch LFP-Zellen bleiben nicht von Preissteigerungen verschont: Am Wochenende hatte Tesla den Einstiegspreis für das Model 3 Standard Range in China (mit LFP-Zellen von CATL) um 1.000 Yuan (128 Euro) auf 250.900 Yuan erhöht – laut Reuters wurde der Schritt mit Kostenschwankungen begründet.
Im vergangenen Jahr wurden einige Model 3 Standard Range+ aus chinesischer Produktion auch in Europa ausgeliefert. Während die Fahrzeuge selbst mit einer qualitativ hochwertigen Verarbeitung überzeugen konnten, gab es zahlreiche Berichte über eine schlechtere Ladeleistung (vor allem bei Kälte) und einige liegen gebliebene Fahrzeuge, bei denen das Fahrzeug trotz verbliebener Rest-Ladung abgeschaltet hat. Kurze Zeit später hatte Tesla ein Software-Update veröffentlicht, bei dem das Batteriemanagement optimiert wurde.
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