Canoo Lifestyle Vehicle startet bei 34.750 US-Dollar

Das kalifornische eMobility-Startup Canoo hat sein erstes Modell eingepreist. Je nach Variante kostet das Lifestyle Vehicle genannte Modell zwischen 34.750 und 49.950 Dollar. Die Modellbezeichnung ist nicht die einzige Änderung gegenüber der Studie.

Der erstmals 2019 präsentierte Stromer „mit dem Innenraum eines großen SUV und der äußeren Grundfläche eines Kompaktautos“ trägt nun die Bezeichnung Lifestyle Vehicle und startet zu Preisen ab 34.750 US-Dollar vor Subventionen. Der Marktstart soll 2022 erfolgen.

Finale Daten zum Antrieb nennt Canoo noch nicht. Als „erwartete Spezifikationen“ gibt das Unternehmen weiterhin 220 kW Leistung, 450 Nm Drehmoment und eine Reichweite von 400 Kilometern an. Bekannt ist der Energiegehalt der Batterie: Er soll bei 80 kWh liegen.

Offen ist aber, für welchen Preis genau Privatkunden zum Zug kommen werden – Canoo hat bisher nur die oben genannte Preisspanne veröffentlicht. Von dem Fahrzeug soll es eine Liefer-, Basis- und Premium-Variante geben. Falls mit dem Grundpreis von 34.750 Dollar das Delivery-Modell gemeint ist, wäre der Preis für die Basis-Privatkunden-Version unklar. Zudem soll es einen Lifestyle- und Adventure-Trimm für das Fahrzeug geben, die Preise will Canoo aber erst in den kommenden Monaten bekannt geben.

Gegenüber der Studie, die damals klar als praktischer Van und Personentransporter für Großstädte platziert war, gibt es einige Änderungen. So wurden etwa die Stoßstangen etwas angepasst. Die auffälligste Neuerung: In der Adventure-Version ist das Fahrzeug nun ein gutes Stück höhergelegt, die zusätzliche Bodenfreiheit soll den Nutzwert abseits der Straße erhöhen. Die Bodenfreiheit ist aber geringer als bei dem Pickup-Modell.

Die angepasste Ausrichtung des Modells dürfte auf den Strategieschwenk unter dem neuen CEO Tony Aquila zurückgehen. Aquila hatte das Management seit Ende 2020 als Executive Chairman ergänzt und sollte mit seiner Investoren-Erfahrung den Börsengang des Unternehmens begleiten. Hinter den Kulissen hat Aquila die Neuausrichtung des Unternehmens vorangetrieben – wohl auch in Hinblick auf die Erwartungen der Börse. Ende April übernahm Aquila auch offiziell den Posten als CEO von Ulrich Kranz.

Gemäß Aquilas Strategie will Canoo nicht mehr seine E-Plattform an andere Autobauer verkaufen, sondern sich künftig vorrangig auf den Vertrieb der eigenen Fahrzeuge an Flottenbetreiber konzentrieren. Auch beim Vertrieb gibt es eine grundlegende Änderung: Während die Canoo-Gründer den Van ausschließlich im Abo anbieten wollten, setzt Aquila auf den klassischen Verkauf der Fahrzeuge. Vor dem Hintergrund des Strategieschwenks ist wohl auch die Kooperation mit Hyundai gescheitert.

Canoo nimmt bereits Vorbestellungen an (gegen 100 Dollar erstattungsfähige Reserviergebühr), ebenso wie für das Mehrzweck-Lieferfahrzeug MPDV sowie den Pickup-Truck, die 2023 folgen sollen.

Offen ist aber noch, wer die Fahrzeuge bauen soll – bisher galt Kooperationspartner Hyundai als heißer Kandidat, was aber nicht passieren wird. Einen neuen Auftragsfertiger hat Canoo noch nicht benannt.
theverge.com, canoo.com

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