ISP Salzbergen ermittelt Wirkungsgrad mit neuer Messmethodik
Das unabhängige Prüfinstitut ISP Salzbergen hat eine neue Messmethodik entwickelt, um mit einem flexibel einsetzbaren Testverfahren Wirkungsgrad von E-Antrieben zu ermitteln. Bereits bei der Entwicklung des Verfahrens wurden offenbar erste Verbesserungspotenziale entdeckt.
Wie das Salzbergener Testinstitut mitteilt, habe man die Methodik entwickelt, da es bisher keine definierten Standards zur Erprobung der Antriebssysteme für die Wirkungsgrad-Optimierung gegeben habe. Dabei soll nicht nur der Gesamtwirkungsgrad, sondern auch die Effizienz einzelner Komponenten ermittelt werden können.
Ziel war es, den Wirkungsgrad von E- Antrieben zu ermitteln und Steigerungspotenziale aufzuzeigen. „Zusammen mit unseren Partnern in der Industrie schaffen wir neue Ansätze zur Wirkungsgradermittlung und somit der Leistungssteigerung von E-Antrieben“, sagt Michael Schulz, Bereichsleiter Powertrain Testing bei ISP. „Dadurch verbessern wir die Performance verschiedener Herstellermodelle.“
Bei der Entwicklung entdeckte ISP ein großes Potenzial beim optimalen Einsatz von Schmierstoff und Kühlmittel zur Reduzierung der Reibleistung sowie effizienten Kühlung. Werden diese Bereiche effizienter, steigen Reichweite und Laufzeit der Autos. „Obwohl E-Antriebe bereits über einen hohen Wirkungsgrad verfügen, gibt es noch viel Potenzial“, sagt Schulz.
Zentraler Bestandteil des Messverfahrens ist ein moderner E-Achsprüfstand. Dort sollen sowohl das Gesamtsystem als auch Einzelkomponenten wie Leistungselektronik, Motor und Getriebe erprobt werden. Der Prüfstand ist auf eine Systemleistung von bis zu 450 kW und den Temperaturbereich von -40 bis +90 Grad Celsius ausgelegt. Der Batterie-Simulator kann laut der Mitteilung bis zu 1.000 Volt abbilden.
Auf dem Prüfstand sollen durch die hohe Präzision der Messtechnik laut ISP „bereits kleinste Veränderungen im Wirkungsgrad statistisch nachgewiesen werden“ können. So konnte man bereits den positiven Einfluss der Zugabe eines Additivs in den Schmierstoff des Übersetzungsgetriebes nachweisen. Hier geht es aber nicht nur um die Viskosität und Schmierfähigkeit des Öls: Bei einigen E-Motoren nimmt das Getriebeöl auch Wärme aus dem Motor auf und ist somit Teil der Kühlung. „Über eine effiziente Kühlung verbessert sich der Wärmeübergang und schließlich der Wirkungsgrad des Motors“, sagt Schulz.
Das Unternehmen führt die Testungen ab sofort unabhängig von Hersteller oder Modell durch. Erste Projekte sollen bereits erfolgreich abgeschlossen worden sein.
Anfang 2021 hatte ISP Salzbergen sein Prüfzentrum im Emsland um ein Batterietestzentrum erweitert.
Quelle: Info per E-Mail
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