ElectReon plant induktive Teststrecke in Italien
Die auf die induktive Ladung von E-Fahrzeugen spezialisierte israelische Firma ElectReon Wireless wird im italienischen Brescia im Rahmen des Projekts „Arena of the Future“ seine Technologie bereitstellen, um zwei Stellantis-Fahrzeuge und einen Iveco-Bus während der Fahrt zu laden.
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Das Projekt zielt darauf ab, die induktive Ladung einer Reihe von Elektrofahrzeugen auf Autobahnen und mautpflichtigen Straßen zu demonstrieren. An der „Arena del Futuro“ sind neben ElectReon, Stellantis und Iveco unter anderem auch ABB, der Chemiekonzern Mapei, der Speicheranbieter FIAMM Energy Technology und drei italienische Universitäten beteiligt.
Im Herbst 2020 hatte ElectReon bereits eine Absichtserklärung mit dem italienischen Mautstraßenbetreiber Brebemi geschlossen, wonach zunächst ein rund ein Kilometer langer Testabschnitt der Autobahn A35 zwischen Brescia und Mailand mit der Technik von ElectReon ausgestattet werden soll.
In der aktuellen Mitteilung heißt es nun, dass eine 1.050 Meter lange Ringstraße mit einem Megawatt Leistung in der Nähe der Ausfahrt Chiari Ovest der Autobahn A35 gebaut werden soll. Ob diese Ringstraße, die die „Arena der Zukunft“ bilden soll, zusätzlich zu dem einen Kilometer langen Autobahn-Abschnitt oder anstelle des im Oktober angekündigten Projekts gebaut wird, geht daraus nicht hervor.
Im Rahmen des Projekts soll die ElectReon-Technologie von den Partnerunternehmen und den Universitäten genutzt werden, um das induktive Laden in mehreren Zuständen zu demonstrieren. Zudem sollen „fortschrittliche IoT-Konnektivitätstechnologien“ erprobt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten und die Produktivität zu erhöhen. Im Rahmen der Tests sollen auch „Optimierungen des Straßenbaus“ untersucht werden – und die Haltbarkeit der Straßen, wenn die induktiven Ladesysteme verbaut sind.
In Israel hat ElectReon aktuell zwei Straßenabschnitte mit seiner Technologie präpariert: Ein 20 Meter langes Stück in der israelischen Siedlung Beit Yanai am Mittelmeer, auf dem 2019 Tests mit einem Renault Zoe absolviert wurden. Und eine 600 Meter lange Strecke in Tel Aviv, die das Herzstück eines Pilotprojekts mit der Dan Bus Company ist. Technische Daten zu der induktiven Ladelösung in Tel Aviv gehen aus den israelischen Medienberichten zum Projektstart übrigens nicht hervor. Es ist also nicht bekannt, wie viel Energie die E-Busse während der 600 Meter über den Induktionsspulen aufnehmen.
Update 03.12.2021: Der Bau der im Mai angekündigten „Arena of the Future“ ist abgeschlossen, wie ElectReon mitteilt. Auf der Teststrecke in Brescia, die in Kooperation mit Stellantis, Iveco, dem italienischen Straßenbetreiber A35 Brebemi-Aleatica und weiteren Partnern entstanden ist, soll nun in der Demonstrationsphase ein Iveco-Bus und ein Fiat 500 während der Fahrt geladen werden. Dafür wurden in die Fahrbahn der 1.050 Meter langen Strecke Ladespulen von ElectReon eingelassen, die mit insgesamt 1 MW elektrischer Leistung versorgt werden.
Die ersten Test- und Kalibrierungsfahrten haben demnach bereits stattgefunden, dabei waren auch beide Fahrzeuge gleichzeitig unterwegs und wurden parallel geladen. Sowohl der E-Kleinwagen als auch der E-Bus sind dafür fahrzeugseitig mit einem Empfänger von ElectReon ausgerüstet worden.
In der erfolgreichen Demonstration in Brescia steht das israelische Unternehmen nach eigenen Angaben den Beleg der Serienreife. In der Mitteilung wird die die induktive ElectReon-Ladetechnologie als „technologischer Wegbereiter für eine sofort umsetzbare, greifbare Lösung zur Dekarbonisierung der Mobilitätsbranche“ bezeichnet.
businesswire.com, businesswire.com
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