Futuricum baut sieben E-Müllfahrzeuge für Luzern
Das Unternehmen Recycling Entsorgung Abwasser Luzern (Real) hat sieben rein elektrische Müllwagen bei der Schweizer Nutzfahrzeugmarke Futuricum von Designwerk bestellt. Die Dreiachser-Lkw mit Niederflurkabinen sollen ab dem Frühling 2022 in Luzern zum Einsatz kommen.
Die Futuricum-Müllfahrzeuge werden jeweils ein Batteriepaket mit 450 kWh an Bord haben, das sie befähigen soll, „einen ganzen Tag lang für die Sammlung“ im Einsatz zu sein.
Ein Teil der Flotte soll künftig mit lokal erzeugtem Strom aus einer rund 2.500 Quadratmeter großen Photovoltaikablage auf dem Dach des Recylingcenters in Ibach aufgeladen werden. Der Rest der Flotte wird über Nacht mit Ökostrom geladen. Durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen rechnet Real in seinem Verbandsgebiet mit Einsparungen von rund 1.000 Tonnen CO2 pro Jahr.
Luzern wird nicht die erste Stadt in der Schweiz sein, in der elektrische Müllfahrzeuge von Futuricum ihren Dienst aufnehmen. Bereits Anfang 2020 hatte die Stadt Basel dem Schweizer Unternehmen einen Auftrag zur Lieferung von zwölf E-Müllfahrzeugen erteilt. Die Stadt Thun hat schon seit 2018 ein elektrisch betriebenes Exemplar in Betrieb.
Aktuell besteht die Müllfahrzeug-Flotte von Real aus 14 Diesel-Lkw. Diese soll in zwei Schritten ersetzt werden. Während die sieben bestellten Elektro-Exemplare voraussichtlich ab dem nächsten Frühjahr eintreffen, sollen die restlichen sieben Bestandsfahrzeuge noch drei bis vier Jahre über die übliche Lebensdauer hinaus weiter benutzt werden. Anschließend sollen auch sie ersetzt werden, ob ebenfalls durch Elektro-Fahrzeuge ist noch nicht sicher. Real schreibt in seiner Mitteilung von der geplanten Beschaffung von „Fahrzeugen mit einer neuen Antriebsart“, somit sind auch Wasserstoff- oder Hybrid-Lösungen denkbar.
Für die Neubeschaffung der E-Fahrzeugflotte investiert das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 5,8 Millionen Schweizer Franken, umgerechnet knapp 5,3 Millionen Euro. „Ich bin stolz, dass Real mit der Anschaffung von gleich sieben E-Lkw einmal mehr einen umweltfreundlichen Standard bei der Sammlung von Siedlungsabfällen setzen kann“, äußert Real-Projektleiterin Nadia Hutter. „In einem umfassenden Evaluationsverfahren wurden verschiedene alternative Antriebsarten getestet und bewertet, bevor der Vorstand und die Delegiertenversammlung die Neuanschaffung beschlossen haben.“
Bei der Futuricum-Mutter Designwerk Technologies AG ändern sich unterdessen die Besitzverhältnisse. Ende April hatte die Volvo Group angekündigt, 60 Prozent der Anteile der Designwerk Technologies AG zu übernehmen. Das Schweizer Unternehmen bietet nicht nur unter der Marke Futuricum Elektrofahrzeuge an, sondern entwickelt zudem modulare Hochleistungsbatterien und mobile Ladetechnik für Elektrofahrzeuge. Designwerk und die Volvo Group arbeiten bereits seit mehreren Jahren zusammen, viele der Futuricum-Fahrzeuge basieren auf Volvo-Fahrgestellen. Erst Ende Dezember 2020 hatten die beiden Partner angekündigt, ihre Kooperation auch auf Deutschland auszuweiten.
luzernerzeitung.ch, real-luzern.ch
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