VW führt Agenturmodell bei weiteren Marken ein

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Der Volkswagen-Konzern will das vom ID.3 und ID.4 bekannte Agenturmodell im Vertrieb auf weitere Konzernmarken ausweiten. Auch Skoda, Audi, Cupra und VW Nutzfahrzeuge sollen ihre E-Modelle so vertreiben. Zudem soll das Modell in weiteren Ländern eingesetzt werden.

Das Agenturmodell, bei dem die Kunden direkt bei dem Hersteller bestellen und der Händler nur noch als Vermittler (oder Agent) auftritt, wurde 2020 noch unter dem damaligen Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann eingeführt. Sein Nachfolger Klaus Zellmer kündigte nun auf dem europäischen Händlerkongress der Wolfsburger an, das Vertriebsmodell deutlich auszuweiten.

„Wir planen, das sehr erfolgreiche Online-Agentur-Vertriebsmodell von Volkswagen Pkw für Batterie-elektrische Modelle für Privatkunden in Deutschland auf weitere europäische Märkte wie Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Polen, Irland und Schweden zu erweitern“, sagt Zellmer.

Zudem sollen auch Audi, Skoda, Cupra und VW Nutzfahrzeuge ihre neuen Elektromodelle über das Agenturmodell vertreiben. VW Pkw hatte das Modell für den Vertrieb der MEB-Familie eingeführt. Diese Einschränkung auf den Modularen Elektro-Baukasten gibt es bei der nun angekündigten Erweiterung offenbar nicht – womit bei Audi wohl auch der Vertrieb der kommenden PPE-Modelle über das Agenturmodell erfolgen würde. Da Porsche in der Aufzählung nicht genannt wird, werden die PPE-Stromer der Sportwagenmarke wohl weiterhin über das klassische Händlermodell abgesetzt.

Zellmer kündigte zwar an, „in den kommenden Wochen“ mit der Abstimmung mit den Händlerverbänden beginnen zu wollen. Gegenüber der „Automobilwoche“ gab ein Konzernsprecher jedoch an, man rechne nicht vor 2022 mit dem Abschluss der Gespräche.

Der Skoda-Händlerverband sieht kein grundsätzliches Problem mit dem neuen Vertriebsmodell, kritisiert den Beschluss aber aus einem anderen Grund. „Grundsätzlich ist das kein Problem, wenn man die Rahmenbedingungen zwischen Handel und Hersteller absteckt“, sagt Thomas Peckruhn, Präsident beim Skoda-Händlerverband, der „Automobilwoche“. „Aber der Skoda-Händlerverband ist der Meinung, dass der Vertrieb der gesamten Palette über ein Modell stattfinden sollte.“
automobilwoche.de

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