Lithium-Schwefel-Batteriespezialist Oxis Energy insolvent

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Der britische Lithium-Schwefel-Batteriespezialist Oxis Energy steht offenbar vor dem Aus. Da das Unternehmen „die für die Fortsetzung seiner Produktentwicklung erforderlichen Investitionen“ nicht aufbringen konnte, soll Oxis nun abgewickelt und die Patente versteigert werden.

Wie die britische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO LLP, die nach eigenen Angaben mit der Abwicklung der Oxis Energy Limited beauftragt wurde, in einer unserer Redaktion vorliegenden Mitteilung schreibt, wurde die Mehrheit der am Hauptsitz und an weiteren Standorten in Oxfordshire und Südwales beschäftigten 60 Mitarbeiter entlassen. Als Insolvenzverwalter wurden Simon Girling und Chris Marsden von BDO eingesetzt.

Das Unternehmen sei nicht in der Lage gewesen, die für die Fortsetzung seiner Produktentwicklung erforderlichen Investitionen zu sichern, so Gilring. „Wir hoffen jedoch auf einen Verkauf der speziellen Testausrüstung sowie auf etwa 200 Patente des Unternehmens“, sagt Girling laut der Mitteilung. „Ein Erwerber hat weiterhin die Möglichkeit, diese Vermögenswerte vor Ort in einem international anerkannten Testzentrum und einer separaten F & E-Einrichtung zu erwerben.“ Hierfür werden noch bis zum 28. Mai Angebote entgegen genommen.

Die 43 Patentfamilien umfassen das Spezialgebiet des Unternehmens, Quasi-Festkörpertbatterien mit Lithium-Schwefel-Zellchemie. Neben dem Patent „Lithium-sulphur battery with high specific energy“ (EP2824739 B1) geht es wohl unter anderem auch um Patente zur Zellkontaktierung (EP2791998 B1) oder dem Batteriemanagement (GB2569140 B2).

Oxis Energy hatte mit seinen energiedichten Li-S-Zellen vor allem die Luftfahrt im Visier. Seit 2019 arbeitete das Unternehmen auf die Serienproduktion hin, etwa mit einem Kathodenwerk in Port Talbot (Wales) und der eigentlichen Zellfertigung in Brasilien. Hierfür mietete das Unternehmen 2020 eine Produktionsstätte von Mercedes-Benz Brazil in Juiz de Fora.

Erst im April 2021 hatte Oxis Energy angekündigt, in diesem Herbst erste Li-S-Zellen an Kunden und Partner für Tests auszuliefern. Nur wenige Tage später kündigte das US-Unternehmen Bye Aerospace, das bereits länger mit Oxis kooperiert, ein neunsitizges E-Flugzeug mit 1.000 Kilometern Reichweite auf Basis der Li-S-Zellen an.

Oxis betonte stets, dass seine Batterien bis zu 60 Prozent leichter als NMC-Zellen seien und ohne Materialien wie Kobalt, Mangan, Nickel oder Kupfer auskommen.
Quelle: Info per E-Mail

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