Polizei ermittelt nach Kabelbrand nahe Tesla-Baustelle
In der Nähe des künftigen Tesla-Werks in Grünheide haben in der Nacht zu Mittwoch Stromkabel gebrannt. Die armdicken Kabel versorgen unter anderem auch die Baustelle der Autofabrik, sollen aber trotz des Brandes noch funktionsfähig sein. Jetzt ermitteln Polizei und sogar der Staatsschutz.
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Die Feuerwehr konnte den Brand nahe der Baustelle für die Giga Berlin noch in der Nacht löschen. Gegen 2:40 Uhr habe die Regionalleitstelle über den Brand informiert. Neben den Kabeln hat wohl auch „einige Quadratmeter des Waldbodens“ gebrannt, rund 500 Meter von der Baustelle entfernt.
Da die Polizei nach eigenen Angaben nicht ausschließen kann, dass es sich um eine politisch motivierte Brandstiftung handeln könnte, ist auch der Staatsschutz involviert. Inzwischen untersuchen 20 Ermittler den Brand. „Wir schauen, ob im Umfeld der Brandausbruchsstelle Spuren zu finden sind, die auf einen möglichen Tatverdächtigen hinweisen oder auf eine Einwirkung von außen hindeuten“, zitiert der RBB einen Polizeisprecher.
Am Mittag wurde auf der Plattform Indymedia.org ein Bekennerschreiben der „Vulkangruppe“ veröffentlicht. „Tesla ist weder grün, ökologisch noch sozial“, heißt es darin. „Unser Feuer steht gegen die Lüge vom grünen Automobil.“ Ein Sprecher des Landeskriminalamts Brandenburg gab an, dass das Schreiben auf seine Echtheit geprüft werde. Die Plattform Indymedia wird meist von linken Gruppen genutzt.
Update 27.05.2021: Im Internet ist nun ein Bekennerschreiben aufgetaucht, das der linken Szene zugeordnet wird. Unter dem Autorennamen „Vulkangruppe“ heißt es darin: „Wir haben in der Nacht vom 25. auf den 26. Mai 2021 die Stromversorgung der Baustelle der Tesla-Giga-Fabrik in Grünheide bei Berlin gekappt, indem wir an sechs überirdisch verlegten Hochspannungskabeln Brand gelegt haben.“ Und weiter: „Tesla ist weder grün, ökologisch noch sozial. Tesla ist ein Konzern, der weltweit Raubbau betreibt, Lebensgrundlagen zerstört sowie koloniale Ausbeutungsverhältnisse nutzt und herstellt. Unser Feuer steht gegen die Lüge vom grünen Automobil.“ Ziel sei es gewesen, die Baustelle der Tesla-Gigafactory zu sabotieren.
Die Polizei prüft unter anderem laut dem Rundfunk Berlin-Brandenburg zurzeit die Echtheit des Schreibens, geht aber nach ersten Ermittlungen bereits von einem Anschlag aus. Die Bürgerinitiative Grünheide, die den Bau der Tesla-Fabrik kritisch begleitet, verurteilt dem RBB zufolge gewalttätige Aktionen an der Baustelle des US-Elektroautobauers, teilte aber auch mit, dass sie so etwas für möglich halte.
rbb24.de, berliner-zeitung.de, automobilwoche.de, de.indymedia.org (Bekennerschreiben), rbb24.de, automobilwoche.de (alle drei Update)
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