Ford erhöht Budget für E-Mobilität um 8 Mrd Dollar
Ford erhöht seine Investitionen in die Elektromobilität bis 2025 auf über 30 Milliarden US-Dollar, wie der US-Fahrzeugbauer im Rahmen einer Online-Präsentation für Anleger ankündigte. Das sind acht Milliarden Dollar mehr als bisher vorgesehen. Daneben nennt Ford weitere Produktpläne.
Die Beschleunigung seiner Elektrifizierungs- und anderweitigen Pläne hat Ford in einer neuen Roadmap namens „Ford+“ fixiert. Darin geben die Amerikaner neben der eingangs genannten Ausweitung des Budgets auch das Ziel an, bis zum Jahr 2030 zu rund 40 Prozent Fahrzeuge mit reinen Elektroantrieben verkaufen zu wollen.
Dazu kündigt der Hersteller zwei neue Plattformen für BEV-Fahrzeuge an: eine modulare Plattform für Volumenmodelle wie Pkw, SUVs, Pickup-Trucks und Lieferfahrzeuge, die Heck- und Allradantriebe ermöglicht, sowie eine weitere spezielle Plattform für große Pickup-Trucks. In Europa nutzt Ford bekannterweise auch den MEB-Baukasten von Volkswagen.
Die elektrische Fahrzeugpalette soll auf Basis dieser Plattformen anwachsen. Frisch bestätigt ist eine Elektro-Version des Ford-SUV Explorer. Außerdem könnte auch der baugleiche Lincoln-SUV Aviator elektrifiziert werden, ebenso wie die Pickup-Modelle Bronco und Ranger. Darauf lassen die vor den Anlegern gezeigten Grafiken schließen. Allerdings fehlt die offizielle Bestätigung. Bisher ist Ford im Pkw-Segment allein mit dem Mustang Mach-E auf dem Elektro-Markt vertreten. 2022 soll der vor einer Woche vorgestellte F-150 Lightning folgen. Laut Ford sind in den vergangenen sieben Tagen 70.000 Reservierungen für den E-Pickup eingegangen.
Was die Batteriezellen für die Fahrzeuge betrifft, will Ford künftig auf drei Säulen setzten: unter der Bezeichnung „IonBoost“ auf Lithium-Ionen-Zellen mit hoher Energiedichte für Pkw, unter der Bezeichnung „IonBoost Pro“ auf LFP-Zellen für Nutzfahrzeuge sowie auf Festkörperzellen der Firma Solid Power, in die Ford erst kürzlich ebenso wie BMW weiter investiert hat. Bis 2030 geht Ford von einem jährlichen Batteriebedarf für seine E-Fahrzeuge von bis zu 140 GWh in Nordamerika und bis zu 240 GWh weltweit aus. Das entspreche etwa der Kapazität von zehn Werken, hieß es jüngst aus der Konzernzentrale. Aus der aktuellen Präsentation lässt sich ableiten, dass drei davon in Europa gebaut werden könnten.
Gegenüber den Anlegern erläuterte Ford ferner, dass die Batteriekosten bis zur Mitte des Jahrzehnts um 40 Prozent auf 100 Dollar/kWh sinken und bis 2030 weiter auf 80 Dollar/kWh fallen dürften. Nicht unerwähnt lassen die US-Amerikaner daneben sämtliche Weichen, die sie in letzter Zeit zur „vertikalen Integration der Batterietechnologie“ – sprich zur Entwicklung und künftigen Produktion von Batterien – gestellt haben. Darunter den Aufbau eines globalen Batterie-Kompetenzzentrums namens Ford Ion Park im US-Bundesstaat Michigan, in dem Lithium-Ionen- und Feststoff-Akkus entwickelt und in Kleinserie gefertigt werden sollen. Ebenso die geplante Gründung eines Joint Ventures mit SK Innovation zur Produktion von Batteriezellen und -modulen namens BlueOvalSK, das eine jährliche Produktionskapazität von 60 GWh anstrebt.
Neben der Elektrifizierung gelten in der Roadmap Ford+ die Bereiche Konnektivität, Nutzfahrzeuge und autonomes Fahren als weitere Schwerpunkte. Außerdem plant der Hersteller die Schaffung eines Geschäftsbereichs namens Ford Pro, der sich im Service- und Vertriebsfeld auf gewerbliche und staatliche Kunden konzentriert. Dieser Bereich soll B2B-Kunden künftig auch flexible Angebote unter anderem für elektrische Nutzfahrzeuge und Ladeinfrastruktur-Lösungen machen.
media.ford.com (Ankündigungs-PM), shareholder.ford.com, insideevs.de, finance.yahoo.com
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