Forschung zu induktivem bidirektionalem Laden von E-Pkw

Forschende des Instituts für Automation und Kommunikation (ifak) in Magdeburg haben im Verbundprojekt FEEDBACCAR untersucht, wie induktives bidirektionales Laden von Elektro-Pkw in einer Zukunft autonomen Fahrens umgesetzt werden könnte.

Die Projektpartner testeten unter anderem die vollautomatische Aufladung der Batterie und die Rückspeisung von Ladestrom ins Stromnetz. Projektpartner des ifak waren Autohersteller Audi, der Zulieferer Zollner Elektronik sowie der Energievermarkter e2m. „Wir konnten zeigen, dass nicht nur das kabellose automatische Laden von E-Pkw, sondern auch das Zurückspeisen von Batteriestrom aus solchen Fahrzeugen ins Stromnetz technisch problemlos möglich sind“, resümiert ifak-Projektleiter Axel Hoppe.

Anders als häufig angenommen sei das kabellose Laden annähernd ebenso effektiv möglich wie das Laden mit Ladekabel. Mit von den Projektpartnern entwickelten interoperablen Spulensystemen wurden laut dem Projektteam Systemwirkungsgrade, d.h. vom Netzanschluss bis zur Batterie, von mehr als 90 Prozent erreicht. Analysiert wurde induktives bidirektionales Laden mit bis zu 11 kW. „Sowohl die Hochvolt- als auch für die Kommunikationsinfrastruktur spielten dabei gut zusammen“, so Hoppe.

Im Projektverlauf testeten die Partner verschiedene Spulentypen und -anordnungen, um zu einer Beurteilung von deren jeweiligen Vorzügen zu kommen – etwa hinsichtlich der Einhaltung internationaler Standards und unter Berücksichtigung des Platzbedarfs, des thermischen und elektrischen Verhaltens sowie Wirkungsgrads. Die Auswahl eines geeigneten Spulensystems sei dabei stark abhängig von Fahrzeugtyp und äußeren Anforderungen an den Wagen, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.

Ein weiterer Forschungsgegenstand des Projekts war die Analyse von Geschäftsmodellen, die sich für Autofahrer oder Flottenbetreiber aus dieser Technologie ergeben könnten. „Dabei wurde allerdings deutlich, dass die aktuellen Spielregeln am Strommarkt noch nicht reichen, um einer Vielzahl von Mini-Einspeisern, wie es E-Autos wären, eine preislich interessante und bürokratiearme Chance zu geben“, teilen die Forscher mit. So sieht der Energiedienstleister e2m in seinem Abschlussbericht zum Projekt gegenwärtig keine ökonomisch tragfähige Geschäftsmodelllösung für Einzelkunden oder Energiedienstleister. Faktoren seien einerseits das zu geringe Erlöspotenzial sowie andererseits notwendige Investitionen in Hardwarekomponenten.

Attraktiv für Eigenheimbesitzer hingegen: In FEEDBACCAR-Szenarien konnte in Haushalten mit Photovoltaikanlage auf dem Dach der Anteil des selbst verbrauchten Solarstroms von 34 auf 72 Prozent erhöht werden. Die höchsten Anteile an Eigenverbrauch konnten nach Angaben der Projektpartner erreicht werden, wenn das Fahrzeug viel stand.
zuse-gemeinschaft.de

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