PowerCell rückt BZ-Modul für Schiffe ins Rampenlicht
PowerCell Sweden präsentiert mit dem PowerCellution Marine System 200 ein Brennstoffzellenmodul, das speziell für die Elektrifizierung von Schiffsanwendungen entwickelt wurde. Das 200-kW-Modul soll sich vor allem durch sein geringes Gewicht und kompaktes Format auszeichnen.
Das Modul basiert auf mehreren Brennstoffzellensystemen, die in eine Einheit integriert wurden. Jedes Modul kommt auf die eingangs genannte Leistung von 200 kW und kann parallel geschaltet werden, um einen Gesamtoutput im Megawattbereich zu erzielen. Die Lösung ist laut PowerCell „in enger Zusammenarbeit mit Kunden und im Dialog mit führenden maritimen Klassifikationsgesellschaften entwickelt worden“. Kernkomponente ist PowerCells Brennstoffzellen-Stack des Typs S3, das wir vor allem aus der im April 2019 geschlossenen Entwicklungs- und Lizenzvereinbarung mit Bosch kennen.
Seinerzeit hatte sich Bosch das Recht gesichert, die neue Version der S3-Brennstoffzellen-Stacks exklusiv in Autos, Lkw und Bussen anzubieten. PowerCell vertreibt seine Brennstoffzellen-Stacks in anderen Bereichen, etwa im maritimen Sektor. Wo sich der Kreis zum neuen PowerCellution Marine Systems 200 schließt. Dieses sei speziell entwickelt worden, um Kunden im Marinesegment den Übergang zu strengeren Emissionsvorschriften zu erleichtern, teilen die Schweden mit. Damit spielen sie auf die strenger werdenden Emissionsvorschriften der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO an, aber auch auf nationale Initiativen zur Dekarbonisierung der Schifffahrt, etwa in Norwegen. Vor diesem Hintergrund betont PowerCell: „Da Marineschiffe eine lange Betriebsdauer haben, muss die Branche bald den Übergang zu emissionsfreien Lösungen einleiten, um zu vermeiden, dass eine Flotte entsteht, die die kommenden Anforderungen nicht erfüllt.“
Das PowerCellution Marine System 200 bezeichnet der Hersteller als skalierbare und voll industrialisierte Lösung. Das 70 Zentimeter breite, 90 Zentimeter tiefe und zwei Meter hohe Modul wiegt 700 Kilogramm. Die System-Effizienz gibt das schwedische Unternehmen mit 60 Prozent an, den Verbrauch mit 13 kg pro Stunde bei 200 kW.
Bereits vor gut einem Jahr gab PowerCell Sweden an, mit einer nicht namentlich genannten „führenden europäischen Werft“ einen Vertrag über die Entwicklung und Lieferung eines Schiff-Brennstoffzellensystems mit einer Gesamtleistung von ca. 3 Megawatt unterzeichnet zu haben. Das System soll bis 2023 entwickelt und ausgeliefert werden. Der Auftragswert liegt bei 6,9 Millionen Euro – für die Entwicklung, Produktion und Lieferung des Systems.
PowerCell wurde 2008 aus der Volvo Group ausgegründet. Das Unternehmen entwickelt und fertigt Brennstoffzellenstacks und -systeme für stationäre und mobile Anwendungen und ist parallel in mehreren Forschungsprojekten aktiv. So etwa bei INN-BALANCE, einem europäischen Forschungsprojekt zur Entwicklung einer neuen Generation von Komponenten für Brennstoffzellenfahrzeuge, das jüngst bis Oktober 2021 verlängert wurde.
powercell.se, datocms-assets.com (Datenblatt als PDF)
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