Total steigt bei Wasserstoff-Joint-Venture HysetCo ein

Total kauft sich mit 20 Prozent bei dem auf Wasserstoff-Mobilität in der Region um Paris fokussierten Joint Venture HysetCo ein. Das Gemeinschaftsunternehmen besitzt eine Flotte aus rund 700 Taxis, die noch mehrheitlich Dieselfahrzeuge umfasst, aber bis 2024 schrittweise auf Wasserstofffahrzeuge umgestellt wird.

Total bezeichnet die Übernahme als konkretes Engagement und eine Beschleunigung für Total in der Wasserstoffmobilität. „Wir freuen uns, mit Partnern zusammenzuarbeiten, deren Fähigkeiten und Expertise sich in der gesamten Wertschöpfungskette von Wasserstofffahrzeugen ergänzen“, äußert Patrick Pouyanné, Chairman und CEO von Total. Sein Unternehmen werde HysetCo seine Tankstellen zur Verfügung stellen, um dessen Netz an Wasserstofftankstellen auszuweiten.

Kurzer Rückblick: Im Februar 2019 hatten Air Liquide, Idex, Société du Taxi Électrique Parisien (STEP) und Toyota HysetCo als Joint Venture gegründet. Als Ziel nannten die Partner seinerzeit den Aufbau der Wasserstoffmobilität in der Region um Paris im Allgemeinen und die Weiterentwicklung der weltweit ersten wasserstoffbetriebenen Taxi-Flotte namens Hype im Besonderen. Diese ist seit 2015 in der gesamten Region Île-de-France aktiv. Letzter Stand ist, dass unter der Hype-Flagge 100 H2-Fahrzeuge in Paris unterwegs sind. Das Hype-Projekt soll demonstrieren, dass der Einsatz von Wasserstofffahrzeugen in der urbanen Mobilität in großem Maßstab realisierbar ist.

Vor diesem Hintergrund hatte das französische Gemeinschaftsunternehmen Anfang dieses Jahres den Pariser Taxibetreiber Slota übernommen und angekündigt, dessen Dieselautos durch 600 Toyota Mirai ersetzen zu wollen. Außerdem betreibt HysetCo mehrere Wasserstofftankstellen in der Pariser Metropolregion. Dieses Netz soll nun mithilfe von Total erweitert werden, um die Voraussetzung zur Flottenvergrößerung zu schaffen.

Total beschäftigt sich nach eigenen Angaben unlängst mit der Produktion von sauberem – blauem und grünem – Wasserstoff. Seit mehreren Jahren arbeite man an der Entwicklung konkreter Anwendungsfälle, sowohl für die Dekarbonisierung von Industrieprozessen als auch im Bereich Mobilität und Gas. Allein in Deutschland bietet Total an 24 Tankstellen im Rahmen des Joint Ventures H2 Mobility Wasserstoff an. Total ist außerdem aktives Mitglied in mehreren Wasserstoff-Initiativen und Fachverbänden: dem Hydrogen Council, Hydrogen Europe, der European Clean Hydrogen Alliance und France Hydrogène.

Parallel stellt sich Total auch als Akteur auf dem Ladeinfrastruktur-Markt auf – in Paris mit einem Paukenschlag: Mitte November gewann der Ölkonzern die Konzessionsausschreibung der Stadt Paris für die Modernisierung und Erweiterung des öffentlichen Ladenetzes der französischen Hauptstadt. Die Konzession gilt für zehn Jahre und umfasst Lieferung, Installation und Betrieb des Ladenetzes.

„Mit der Investition in das neue Bélib‘-Netz von Ladestationen für Elektrofahrzeuge trägt Total dazu bei, Paris als Schaufenster für neue kohlenstoffneutrale urbane Mobilität für Unternehmen und Verbraucher zu positionieren. Total beschleunigt damit weiter seine Transformation zu TotalEnergies, einem führenden Akteur der Energiewende“, kommentiert CEO Patrick Pouyanné in der aktuellen Mitteilung.
total.com

3 Kommentare

zu „Total steigt bei Wasserstoff-Joint-Venture HysetCo ein“
Raphael
30.05.2021 um 22:26
Laut Webseite ist Peugeot langjähriger Partner von Slota. Auch wenn 600 Autos für Peugeot keinen signifikanten Anteil gemessen am Jahresabsatz haben, wird es wohl trotzdem schmerzen, wenn ein japanisches Unternehmen in der französischen Landeshauptstadt so viele Autos mit einer Zukunftstechnologie liefern darf.
Alex S.
31.05.2021 um 12:09
Wieder ein großer Global-Player, der seine Finanzmacht, die auf Basis der Zerstörung dieses Planeten beruht, nutzt um dreckige Technologie (Bunter Wasserstoff) weiter zu fördern. Ohne die erneuerbaren Energien, die "Grünen Wasserstoff" generieren, ist hier nämlich nichts zu feiern. Hier wird "Bunter Wasserstoff" gefördert, der mehr Mehtan in die Atmosphäre einbringt, als uns lieb ist. Methan wird hier zur Herstellung des Wasserstoffs eingesetzt. Methan ist aber 25 mal schlimmer als CO2 und befeuert den Klimawandel und die Erwärmung eben um den Faktor. Die Freude sollte also niemanden verblenden. Hier wird kein "Grüner Wasserstoff" gefördert. Aber das Ingenieurswissen und Können der japanischen Industrie, ein solches Auto zu bauen und zu einem aus Sicht deutscher Industrie viel zu günstigen Preis zu verkaufen, ist lobenswert. Ich bin dieses Auto schon gefahren und es ist Weltklasse. Die Zukunft kommt eben nicht aus "Made in Germany" oder EUROPA. Aber der Weg der Brennstoffzellen-Technologie ist der einzige der das Überleben der Menschheit und des Planeten ermöglicht.
Andreas V.
08.06.2023 um 22:23
Mit Ausnahme der unsubstantiierten Aussage im letzten Satz hast Du recht.

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